Die Mondlandung? Nur ein Fernsehtrick. Das Corona-Virus? Erfunden, um Impfstoffhersteller reich zu machen. Und die Bundesrepublik? Nur eine Firma, die Gewinne für die Vereinigten Staaten erwirtschaften soll.
Fake-News und Verschwörungserzählungen dieser Art begegnen uns im Alltag immer häufiger. Auch Thomas Nettelmann beschäftigt sich als SWR-Redaktionsleiter für die rheinland-pfälzische Landespolitik seit Jahren mit dem Thema. Und er weiß: Es ist manchmal gar nicht so leicht, echte von falschen Meldungen zu unterscheiden.
Bei einem interaktiven Vortrag in Hillesheim will er dem Publikum am Sonntag, 18. September, einen Leitfaden zum Umgang mit Fake-News an die Hand geben. Eingeladen hat ihn das Team von "Tatort Eifel". Wir haben vorher mit ihm gesprochen:
SWR Aktuell: Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit "Tatort Eifel"?
Thomas Nettelmann: Ich habe selbst lange in der Eifel gelebt und dort für den SWR gearbeitet. Daher kenne ich die Organisatoren des Krimi-Festivals schon seit Jahren. Das Team hat mich angesprochen, ob ich einen Beitrag für die Veranstaltungsreihe beisteuern kann. Und da wir uns bei den Nachrichten ja auch viel mit Verbrechen und Kriminalität beschäftigen, hat das gut gepasst.
SWR Aktuell: Warum haben sich Fake-News in den vergangenen Jahren zu einem so großen Phänomen entwickelt?
Thomas Nettelmann: Wir haben in den vergangenen Jahren ja eine fundamentale Veränderung der Medienlandschaft erlebt. Heute kann jeder Nachrichten in die Welt setzen und so gelangen eben auch viele Falschmeldungen und Lügen in die Welt, die sich über soziale Medien rasant verbreiten. Gerade in Kriegs- und Krisenzeiten, wie wir sie derzeit erleben, erleben wir eine regelrechte Flut solcher Fake-News. Das Problem ist, dass wir uns leicht emotionalisieren lassen. Und viele Menschen eine vermeintliche Nachricht auch nicht hinterfragen, wenn sie das eigene Weltbild bestätigt.
SWR Aktuell: Was erwartet das Publikum beim Vortrag "Die erste Leiche ist die Wahrheit" am 18. September?
Thomas Nettelmann: Ich werde den Leuten in kleiner, intimer Runde ganz viele Beispiele von Fake-News zeigen und sie auch miteinbeziehen. Erfahrungsgemäß erkennt das Publikum viele der Falschmeldungen, aber nicht alle. Meistens entwickelt sich bei den Vorträgen dann ein offenes Gespräch. Und trotz des ernsten Themas wird es auch lustig. Wichtig ist mir aber, dass die Leute am Ende etwas mitnehmen und einen Leitfaden an der Hand haben, um Fake-News auch als solche zu erkennen.
SWR Aktuell: Welche Tipps können Sie geben, um Fake-News zu erkennen?
Thomas Nettelmann: Die Menschen müssen auf die Fakten achten. Also auch darauf, ob in einer vermeintlichen Nachricht ein Sachverhalt sinnvoll begründet wird. Und ganz wichtig ist es auch, zu schauen, ob die Quelle der Nachricht seriös ist.
Der Vortrag "Die erste Leiche ist die Wahrheit" beginnt am Sonntag, 18. September um 11 Uhr im Krimihotel in Hillesheim. Es gibt Platz für rund 40 Zuhörer. Die Tickets kosten 10 Euro.