Gerade läuft der Soundcheck für Jupiter Jones. Der letzte Feinschliff vor der großen Show beim SWR Benefizkonzert in der Arena Trier. Für die beiden Bandmitglieder Sascha Eigner und Nicholas Müller ist dieser Auftritt etwas ganz besonderes. Denn sie kommen aus der Eifel.
Sascha Eigner ist in Prüm aufgewachsen. Solche Flutkatastrophen kenne er eigentlich nur aus fernen Ländern. Nie sei ihm in den Sinn gekommen, dass auch seine Heimat betroffen sein könnte, sagt er. Häuser und Geschäfte seiner Verwandten hätten vollkommen unter Wasser gestanden, müssten teilweise abgerissen werden.
Grab des Großvaters vom Hochwasser betroffen
Zur Zeit der Flut war Saschas Oma in Hamburg. Sascha selbst fuhr einige Tage danach zu einem Konzert nach Luxemburg. Seine Oma sei sehr besorgt um das Grab ihres Mannes gewesen, sodass sie ihren Enkel gebeten habe, ein Foto von dem vom Hochwasser betroffenen Friedhof zu machen, erzählt Sascha.
"Als ich beim Friedhof ankam, sah dieser aus, als sei nie etwas gewesen. Es ist unglaublich, welche Arbeit die Helferinnen und Helfer dort geleistet haben."
Nicholas' Familie war vom Hochwasser betroffen
Etwas anders sah die Situation bei Nicholas aus. Er war zum Zeitpunkt der Flut in Berlin in einem Tonstudio. Zuerst habe er gar nicht realisiert, wie stark die Eifel betroffen war, erzählt er. Erst als er mit seinem Vater telefoniert habe, sei herausgekommen, dass auch bei seiner Familie das Wasser im Haus stand. Die Flut habe die Steine im Hof vollkommen rausgerissen.
"Ich fand es schwer dabei zuzugucken, wie Menschen ihr Zuhause verloren haben oder teilweise durch die Flut sogar Menschen sterben, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren."

Hilfsbereitschaft sei überwältigend gewesen
Sascha sagt, er empfinde Stolz für all die Menschen, die in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten geholfen haben. Auch, wenn er die meisten gar nicht kannte. Allein bei seiner Familie in der Eifel hätten am ersten Tag 25 Menschen mit angepackt, einen Tag später sogar 40, erzählt er.
"Es ist der Wahnsinn, wie viele Menschen dort solidarisch geholfen haben. Sei es durch Spenden oder durch wirklich harte Arbeit. Und das ohne, dass es ihnen selbst etwas gebracht hat."
SWR Benefizkonzert in der Arena Trier
Vor 1.500 Zuschauern traten Jupiter Jones neben Julia Neigel und "Fury in the Slaughterhouse" am Donnerstagabend beim SWR Benefizkonzert in der Arena Trier auf. Jupiter Jones widmeten ihren Song "Still" den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe. Ursprünglich hatte Nicholas den Song für seine verstorbene Mutter geschrieben. Beim Konzert dabei zu sein, sei für die beiden besonders wichtig, sagen die Eifeler.
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„Es ist einfach Ehrensache hier zu helfen. Und wenn wir mit Musik helfen können, dann ist das für uns schone eine Pflicht.“
Das gesamte Konzert können Interessierte noch einmal hier und in der ARD Mediathek anschauen. Der Erlös der Eintrittskarten des Konzerts geht zu 100 Prozent an die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe - über das Aktionsbündnis Deutschland hilft.
Benefiztag am Freitag, dem 10. September
Um den Menschen im Ahrtal, in der Region Trier und in allen anderen Flutgebieten zu helfen, veranstaltet der SWR am 10. September einen Benefiztag in all seinen Programmen mit einer abschließenden Fernsehsendung am Abend. Die Live-Sendung wird aus der Arena Trier übertragen und startet um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen.