Student auf dem Campus der Hochschule Trier (Foto: SWR, Lara Bousch)

Vorlesungen und Seminare in Präsenz

Sommersemester in Trier: Endlich wieder "normal" studieren

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Lara Bousch
Lara Bousch ist Reporterin im SWR Studio Trier (Foto: SWR)

In Trier hat das neue Semester begonnen. Nach zwei Jahren mit digitalen Vorlesungen können die Studierenden endlich wieder auf ihrem Campus studieren. Die Freude ist groß.

Zu Hause vor dem Laptop - so haben viele Studierende in den vergangenen beiden Corona-Jahren studiert. Für einige bedeutete das, den ganzen Tag in einem kleinen Zimmer in ihrer WG oder bei ihren Eltern am Laptop zu sitzen und stundenlang einer Online-Vorlesung zuzuhören.

Viele Studierende berichten, wie schwer es ihnen fiel, sich auf den winzigen Professor auf dem Bildschirm zu konzentrieren, während ein Klick weiter eine Streaming-Serie oder ein Online-Spiel locken.

Hochschule trier (Foto: SWR, Lara Bousch)
Valentin Loosen freut sich, dieses Semester endlich zum ersten Mal einen richtigen Studentenalltag auf dem Campus der Hochschule Trier zu erleben. Bild in Detailansicht öffnen
Hochschule trier (Foto: SWR, Lara Bousch)
Kurz vor Semesterstart ist die Mensa noch leer. Doch viele Studierende freuen sich, hier ihre Mitstudierenden wiederzutreffen. Bild in Detailansicht öffnen
Hochschule trier (Foto: SWR, Lara Bousch)
Wie viele Studierende freut Valentin Loosen sich auf ein warmes Essen in der Mensa. Er ist auch froh, nicht mehr selbst kochen zu müssen. Denn das spart Zeit, die man mit den Kommilitonen oder vor den Prüfungen auch mit Lernen verbringen kann. Bild in Detailansicht öffnen
Hochschulstart Trier (Foto: SWR, Lara Bousch)
Henri Reich und Paul Verstraten studieren beide Architektur. Auch sie sagen, wie froh sie sind, wieder auf den Campus zu können. Für sie bestand eine Schwierigkeit darin, dass es zu Hause an Platz fehle, um die Architekturmodelle zu bauen. Außerdem bräuchte man einfach den Austausch von Ideen, um kreativ sein zu können. Bild in Detailansicht öffnen

Zu Hause lernen fiel schwer

Auch Valentin Loosen fand es sehr schwer, von zu Hause aus zu studieren. Er hat zwar erst ein Semester digitale Lehre im Fach Elektrotechnik hinter sich und trotzdem freut er sich, endlich wieder auf den Campus zu kommen. Bereits sein Abitur und seine Lehre als Elektrotechniker hat er im Ausnahmezustand der Corona-Pandemie abgeschlossen.

"Ich denke, es wird mir leichter fallen, in Präsenz zu studieren, weil ich dann die Trennung habe zwischen Privatleben und dem Studium."

AStA: Qualität der Lehre hat gelitten

Auch wenn die Online-Vorlesungen Vorteile hatten - zum Beispiel, dass man länger schlafen konnte, weil man nicht in den den Hörsaal musste - so überwiegen für Valentin Loosen die Nachteile. Als Beispiel nennt er die Laborarbeiten. Im Physiklabor zeige der Professor konkrete Beispiele. Zu Hause musste Valentin den Stoff mit Skizzen lernen.

Die Qualität habe unter der Online-Lehre gelitten, erzählt Annika Kiefer, Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Hochschule Trier. Viele Erstsemester hätten sich nicht immer getraut, ihre Professoren anzusprechen, wenn sie Schwierigkeiten mit dem Lernstoff hatten. In Präsenz gäbe es weniger Hemmungen, den Professor nach dem Kurs anzusprechen, sagt Kiefer.

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Gemeinschaft unter Studierenden fehlte

Auch der Zusammenhalt unter den Kommilitonen fehlte Valentin Loosen. "Das baut sich nicht auf, wenn man gar nicht am Campus ist." Das bestätigt auch Annika Kiefer vom AStA der Hochschule Trier. Auch für den Studierendenausschuss war es demnach nicht leicht, einen direkten Kontakt zu den anderen Studierenden aufzubauen.

"Ich kenne viele, die gar keine Vorlesungen hatten und seit vier Semestern rein in der Online-Lehre waren. Die waren vielleicht einmal am Campus, die freuen sich definitiv."

Hochschulstart Trier (Foto: SWR, Lara Bousch)
Annika Kiefer, Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Hochschule Trier, ist der Meinung, dass die Lehre in Online-Zeiten gelitten hat. Bild in Detailansicht öffnen
Kurz vor dem Semesterstart laufen die Vorbereitungen beim AsTA der Hochschule Trier, um die neuen Studierenden zu begrüßen auf Hochtouren. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Kurz vor dem Semesterstart laufen die Vorbereitungen beim AStA der Hochschule Trier, um die neuen Studierenden zu begrüßen, auf Hochtouren. Bild in Detailansicht öffnen
Der AsTA verteilt die Begrüßungstaschen dieses Jahr zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder persönlich auf dem Campus.  (Foto: SWR, Lara Bousch)
Der AStA verteilt die Begrüßungstaschen dieses Jahr zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder persönlich auf dem Campus. Bild in Detailansicht öffnen

Das Studentenleben blüht wieder auf

Die Freude des Wiedersehens spüre man in den unterschiedlichen Fachschaften sehr gut, sagt Kiefer. Bei den Informatikern gibt es zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder eine Kneipentour. Bei den Gestaltern findet die "Erstiparty" wieder statt. Außerdem gibt es einen Markt der Möglichkeiten, eine "Erstirallye" und ein gemeinsames Grillen. All das war zwei Jahre lang nicht möglich, denn man wollte ja nicht zu einem "Spreader-Event" werden.

Man sei sich aber noch unsicher, ob es denn jetzt auch wirklich das ganze Semester beim Präsenz-Unterricht bleibe, sagt Annika Kiefer vom Studierendenausschuss. An der Hochschule Trier gibt es für das Sommersemester 2022 keine Teilnehmergrenze für Vorlesungen. Dafür hält die Hochschule an der Maskenpflicht fest.

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