Auf dem Grundstück waren Baggerarbeiten durchgeführt worden, als sich der Vermieter an die Maschine setzte und Teile des Gebäudes zerstörte. "Der Mieter befand sich zu diesem Zeitpunkt im Haus, wurde aber glücklicherweise nicht verletzt", teilte die Polizei am Freitag mit. Das Gebäude sei nicht mehr bewohnbar und gelte als einsturzgefährdet.
Ermittlungsverfahren gegen Vermieter
Auf einem von der Polizei verschickten Foto ist zu sehen, dass in einem Teil einer Außenwand und dem Dach darüber ein Loch klafft. Gegen den Vermieter hat die Polizei nach dem Vorfall am Freitagmorgen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Schock im Ort
Im Ort sitzt der Schock über den Vorfall tief. "Das ist für mich ganz klar ein Mordversuch", sagte der Ortsvorsteher von Michelbach, Alfred Mertes. Er berichtet, dass es mindestens ein halbes Jahr den Konflikt zwischen Mieter und Hauseigentümer gegeben habe. "Die Leute sagen ganz klar, sie stehen jetzt auf der Seite des Mieters. Der Vermieter hat sich schon häufiger hier mit Leuten angelegt."
Vermieter verteidigt sich
Gegenüber dem SWR sagte der Vermieter, sein Mieter habe nicht mehr in dem Haus gewohnt. Er habe ihm schon längst gekündigt. Außerdem habe er ihn informiert, dass das Haus einsturzgefährdet sei. Die Baggerarbeiten seien nötig gewesen, um das morsche Fundament zu erneuern. Daher habe er dem Mieter auch mitgeteilt, sich während dieser Arbeiten nicht mehr dort aufzuhalten. Der Mieter sei dann trotzdem erschienen und habe Fotos von den Abrissarbeiten gemacht sowie Sachen aus dem Haus geholt. Als die morsche Wand eingerissen wurde, sei der Mieter aber nicht mehr im Haus gewesen.