Mehr als drei Stunden. So lange dauere es, bis im Labor der Birkenfelder Stefan-Morsch-Stiftung ein PCR-Test analysiert ist, sagt Susanne Morsch, die Vorstandsvorsitzende der Stiftung. Derzeit würden pro Tag rund 200 Proben analysiert, Tendenz steigend. Die Arbeitsbelastung nehme zu, sagt Morsch.
Immer mehr positive Corona-Tests
Das liege daran, dass jetzt mehr Proben kommen, weil sich mehr Leute anstecken, so Morsch.
"Außerdem stellen wir bei der Auswertung fest, dass es viel mehr Positive gibt, als das bisher der Fall war."
Bei diesen Fällen müsste dann zusätzlich noch eine Varianten-Erkennung gemacht werden, was zusätzliche Arbeit bedeute, sagt Morsch. "Derzeit sind im Schnitt 90 Prozent der positiven Tests Omikron-Fälle."

Im Jahr 2020, kurz nach Beginn der Corona-Pandemie, habe sich die Stefan-Morsch-Stiftung dazu entschlossen, PCR-Tests für den Kreis Birkenfeld auszuwerten, sagt die Vorsitzende. "Wir wollten das öffentliche Gesundheitssystem unterstützen." Nach Angaben der Stiftung wurden seither mehr als 20.000 Proben für den Kreis Birkenfeld analysiert.
Stiftung nutzt vorhandenes Know-How
Für die Stiftung, die normalerweise passende Spender für Leukämiekranke sucht, sei die Einrichtung des Labors für Corona-Tests leicht möglich gewesen. DNA-Analysen von Speichelproben gehörten zum täglichen Geschäft, sagt Morsch. "Wir haben die Maschinen und auch das Know-How." Anfragen aus anderen Regionen habe man aber abgelehnt, das sei von den Kapazitäten her nicht zu machen gewesen.
Außerdem sei dies jetzt auch ein Grund dafür, dass die Kapazitäten im Labor noch nicht erschöpft seien, so Morsch. "Wir hatten Anfragen aus ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland."

Neue Regeln zur Priorisierung von PCR-Tests
Dennoch hofft auch Susanne Morsch, dass die geplanten Regeln zur Priorisierung von PCR-Tests, den Aufwand auch in ihrem Testlabor etwas reduzieren. Demnach müssten dann nur noch bestimmte Bevölkerungsgruppen einen PCR-Test machen, für den Rest würde dann ein zertifizierter Antigen-Test reichen.
Die Stiftungsvorsitzende ist froh darüber, dem Kreis helfen zu können, hofft aber auch, dass die Arbeitsbelastung abnimmt. "Wir sind natürlich froh über jede Probe, die nicht reinkommt. Denn das heißt ja auch, es wird besser und weniger. Aber ich denke, da sind wir noch ein paar Wochen von entfernt."