Winzer Moritz Hoffmann vom Weingut Vollenweider in Traben-Trarbach kontrolliert frisch geschnittene Reben in einem seiner Weinberge. Diese wurden vor sieben Jahren gepflanzt. Es sind junge Pflanzen.
Rebzeilen sind horizontal angeordnet
Die Rebzeilen stehen allerdings nicht wie in den Weinbergen links und rechts daneben vertikal angeordnet im Wingert, sondern horizontal. Der 1,4 Hektar große Weinberg hat begrünte Böschungen und Terrassen. Er sieht aus wie eine große Treppe.
Der Wingert wurde von einer Spezialfirma aus Südtirol mit einem Bagger entsprechend modelliert. Einen Monat hat das laut Hoffmann gedauert. Mit der querterrassierten Anlage will der Winzer verhindern, dass bei Starkregen wertvoller Boden weggeschwemmt wird, wie das bei klassisch angelegten Weinbergen an der Mosel der Fall ist.

"An der Mosel sieht man es oft, dass bei Weinbergen, die in Falllinie angelegt sind, nach einem Starkregenereignis der ganze Oberboden abgeschwemmt wird und auf der Straße unten liegt", sagt Hoffmann. Doch der Boden ist wichtig. Er enthält Mineralien, die Reben brauchen, um zu wachsen.
Wasser hat mehr Zeit zu versickern
Die Weinbauexperten vom Dienstleistungzentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel kennen die Probleme. Auch dort sieht man in der Querterrassierung eine Lösung. Die Anlage sei so angelegt, dass das Wasser, wenn es von oben herunterkommt, mehr Zeit hat, um zu versickern. Daneben seien keine Spezialmaschinen notwendig, um den Weinberg zu bewirtschaften. Das schone den Boden, der dadurch auch das Wasser besser aufnehmen könne.

Doch es gibt einen Haken: Nach Angaben des DLR Mosel können die Terrassen nicht in jedem Weinberg an der Mosel angelegt werden. Das geht, so die Weinbauexperten, nur dort, wo Flächen zusammengelegt wurden und das Grundstück entsprechend breit ist. Dies sei aber an der Mosel in den Steillagen nicht überall der Fall.
Hoffmann: Langfristig an Boden denken
Ein weiterer Nachteil: Durch die Querterrassierung passen weniger Reben auf den Hektar als in herkömmlichen Anlagen. Winzer Moritz Hoffmann sieht darin allerdings kein wirkliches Problem. "Man sollte nicht immer versuchen, den letzten Cent aus dem Weinberg heraus zu drücken", sagt er. "Man muss langfristig denken: Was ist mit dem Boden im Weinberg in 50 Jahren?"
"Die Querterrassierung kommt immer mehr."
Moritz Hoffmann hofft deswegen, dass es immer mehr Querterrassen an der Mosel geben werde. Der 29-Jährige ist von der neuen Methode jedenfalls überzeugt. "Die Querterrassierung kommt immer mehr", sagt er.
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Es sei eine neue Methode, die es vor wenigen Jahren an der Mosel so noch nicht gab. "Da sind viele Winzer sehr, sehr skeptisch. Und da muss einfach noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, was das Thema angeht."