Ab etwa 11:10 Uhr ist es heute soweit: Ab dann ist über der Region Trier die partielle Sonnenfinsternis zu sehen, sagt Prof. Dr. Ulrich Klein von der Astronomischen Vereinigung am Hohen List in Schalkenmehren.
Das Wetter spiele mit, sodass man tatsächlich für zwei Stunden sehen könne, wie etwa 20 Prozent der Sonne vom Neumond bedeckt werden: "Wie es jetzt aussieht, wird es nur teilweise bewölkt sein, die Sonne wird sich trotzdem zeigen."
So selten ist die partielle Sonnenfinsternis
Die letzte partielle Sonnenfinsternis in Mitteleuropa war im Juni 2021 zu sehen. Die nächste wird es Ende März 2025 geben. Voraussetzung dafür ist, so Klein, dass der Mond sich auf seiner Bahn zwischen Erde und Sonne schiebt. Diese Bahn ist gegenüber der Erdbahn um fünf Grad geneigt.
Zwar könne der Mond von seiner Größe her die Sonne so verdecken, dass sie sich für Beobachter auf der Erde ganz verdunkelt: "Aber durch die Bahnneigung und die ziemlich komplizierte Bewegung des Mondes in seiner Umlaufbahn trifft er nicht immer genau auf die Sonnenbahn. Deswegen ist eine totale Sonnenfinsternis so selten."
Mit Vorsicht beobachten
Wer die partielle Sonnenfinsternis heute sehen will, muss sehr vorsichtig sein! Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt davor, ungeschützt mit bloßem Auge, durch Ferngläser, Kameras oder Teleskope in die Sonne zu schauen.

Denn in kürzester Zeit könne ein direkter, ungeschützter Blick in die Sonne die Netzhaut schädigen. Um das zu verhindern, gibt es spezielle Sonnenfinsternisbrillen, die EU-Normen entsprechen. Diese dürfen keine Kratzer oder Löcher haben.
"Das Blöde ist, dass die Schädigung der Netzhaut schmerzfrei abläuft. Und man merkt das erst, wenn es schon passiert ist."
Normale Sonnen- oder Schweißerbrillen reichen demnach nicht aus. Auch Klein empfiehlt, sich eine Spezialbrille im Fachhandel zu besorgen, falls diese noch kurzfristig vorhanden sind: "Diese Brillen lassen nur etwa ein Hunderttausendstel des Lichts durch. Und dann kann man völlig ungefährdet in die Sonne schauen."
Auch mit einem Fernglas oder Ähnlichem sollte man die Sonne nur betrachten, wenn man eine spezielle Folie vor das Fernglas montiert. Klein empfiehlt aber, zur Sicherheit auch auf das Fernglas zu verzichten und nur die Brille zu nutzen.
So gelingen Fotos der Sonnenfinsternis
Bei Fotos der Sonnenfinsternis ist ebenfalls Vorsicht geboten, sagt Klein: "Wenn man an seiner Kamera hängt, würde ich ohne spezielle Maßnahmen auch vom Fotografieren abraten."

Hier drohe, dass Verschluss und Sensor geschädigt werden: "Und dann kann man die Kamera wegwerfen." Auch vor eine Kamera müsse man eine Schutzfolie hängen oder kleben.
"Die Kombination aus extremem Licht und der Wärmestrahlung kann die Kamera nachhaltig schädigen."