Mistbeet hält Feuchtigkeit länger (Foto: SWR, Lara Bousch)

Dürre im Garten

Wie man trotz Trockenheit saftiges Gemüse erntet

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Lara Bousch
Lara Bousch ist Reporterin im SWR Studio Trier (Foto: SWR)

Der Sommer ist so trocken, dass manche Pflanzen dies nicht überleben. Der SoLaWi-Gemeinschaftsgarten in Trier zeigt, wie man dennoch mit wenig Wasser saftiges Gemüse anbaut.

In diesem Sommer hat die Sonne soviel geschienen wie selten zuvor. Für Urlauber mag das angenehm sein, doch Gemüsegärtner freuen sich über jedes Wölkchen und jeden Tropfen, der vom Himmel fällt. Gemüsegärtnerin Susann Richter der solidarischen Landwirtschaft (kurz SoLaWi) in Trier erklärt uns wie man im Gemüsegarten Wasser sparen kann und trotzdem viel Gemüse erntet.

Susann Richter baut im Garten der SoLaWi Trier Gemüse an und weiß, wie man trotz der Trockenheit Gemüse mit genügend Wasser versorgt ohne, Wasser zu verschwenden. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Susann Richter baut im Garten der Solawi Trier Gemüse an und weiß, wie man trotz der Trockenheit Gemüse mit genügend Wasser versorgt ohne, Wasser zu verschwenden.

Boden schützen, Wasser sparen

Mit ein paar Handgriffen, lässt sich das kostbare Wasser einsparen -angefangen beim Boden. Ihn gilt es zu pflegen, denn hat der Boden eine gute Struktur kann er auch mehr Wasser speichern, so die Gemüsegärtnerin.

Am effektivsten schützt man den Boden vor dem Austrocknen mit einer dicken Mulchdecke. Dafür kann man Heu, Stroh, getrockneten Rasenschnitt oder Kompost nehmen. Unter der Mulchdecke bleibt der Boden kühl und länger feucht. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Am effektivsten schützt man den Boden vor dem Austrocknen mit einer dicken Mulchdecke. Dafür kann man Heu, Stroh, getrockneten Rasenschnitt oder Kompost nehmen. Unter der Mulchdecke bleibt der Boden kühl und länger feucht. Bild in Detailansicht öffnen
Eine dichte Bepflanzung kann ähnlich wie eine Mulchdecke funktionieren. Der Boden wird beschattet und trocknet nicht so schnell aus. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Eine dichte Bepflanzung kann ähnlich wie eine Mulchdecke funktionieren. Der Boden wird beschattet und trocknet nicht so schnell aus. Bild in Detailansicht öffnen
Kein Staub auf Wegen dank Hackholzschnitzeln (Foto: SWR, Lara Bousch)
Holzhackschnitzel vermeiden, dass der Boden schnell austrocknet. Außerdem entsteht weniger Staub, wenn man durch den Garten läuft. Das tote Holz speichert Feuchtigkeit sehr gut. Bild in Detailansicht öffnen
Mistbeet hält Feuchtigkeit länger (Foto: SWR, Lara Bousch)
Der Kürbis wächst in der SoLaWi in Trier auf einem Mistbeet. Der abgelagerte Mist versorgt die Pflanze mit vielen Nährstoffen und verbessert die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern. Bild in Detailansicht öffnen
Kompost kann ein Gärtner nie genug haben. In puncto Trockenheit verbessert er, wie auch abgelagerter Mist die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Kompost kann ein Gärtner nie genug haben. In puncto Trockenheit verbessert er, wie auch abgelagerter Mist, die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern. Außerdem versorgt er die Bodenlebewesen mit Nahrung und fördert so den Aufbau von Humus. Bild in Detailansicht öffnen

Ganz ohne Gießen geht es bei dieser extremen Trockenheit aber nicht. Wer weiß wie, kann aber richtig viel Wasser sparen.

Clever gießen

Wer einen Gartenschlauch im Gemüsegarten verwendet, sollte es vermeiden, in der prallen Sonne Wasser über die Pflanzen zu gießen. "Tagsüber können Kürbis und Co. ruhig mal die Blätter hängen lassen, das ist nicht schlimm", sagt Gemüsegärtnerin Susann Richter. Wichtig sei es, dass die Pflanzen dann abends oder früh morgens, wenn die Sonne weg ist, durchdringend gegossen werden.

seltener aber ausdauernder Gießen (Foto: SWR, Lara Bousch)
Es nützt den Pflanzen wenig, wenn man jeden Abend ein bisschen gießt. Besser ist es, seltener zu gießen, dafür aber ausdauernd. In der SoLawi in Trier fließt das Wasser langsam, dafür aber die ganze Nacht immer in einer anderen Ecke aus dem Schlauch. So gelangt das Wasser in tiefere Erdschichten, wo es nicht so schnell verdunstet. Bild in Detailansicht öffnen
Regen mit Wassertonnen auffangen. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Überall, wo es möglich ist, sollte man versuchen, Wasser aufzufangen. Dafür verbindet man die Regenrinne mit einer Wassertonne wie bei diesem Schuppen. Wichtig ist es, ein Brett oder Ast in die Tonne zu stecken. So können Tiere oder Insekten, die ins Wasser fallen, wieder hinaus klettern. Bild in Detailansicht öffnen
Tiefes Loch mit Grundwasser (Foto: SWR, Lara Bousch)
Ein tiefes Loch bringt Grundwasser ans Licht. Hier können Insekten und Tiere auftanken. Außerdem verdunstet Wasser. Davon profitieren die Pflanzen in der Umgebung. Auch ein kleiner Teich kann so einen Effekt haben. Bild in Detailansicht öffnen

Auf Mediterrane Pflanzen setzen

Manche Pflanzen sind perfekt auf Trockenheit eingestellt. Leider gehören dazu wenige Gemüsepflanzen. Hier können eher Kräuter punkten - wie Salbei, Oregano, Thymian und Rosmarin, erklärt uns die Gemüsegärtnerin der SoLaWi Trier.

Auch Tomaten können sich selbst gut mit Wasser versorgen, wenn sie in voller Erde etwas im Schatten stehen und als Setzlinge nicht zu sehr mit Wasser verwöhnt wurden. Tomatenpflanzen können nämlich bis zu zwei Meter tiefe Wurzeln ausbilden.

Salbei kommt mit Trockenheit besser klar (Foto: SWR, Lara Bousch)
Wer wenig Wasser zur Verfügung hat, setzt am besten auf Gewächse, die mit Trockenheit klarkommen, wie mediterrane Kräuter (hier Salbei). Bild in Detailansicht öffnen
Wein muss selten gegossen werden (Foto: SWR, Lara Bousch)
Wein kann sehr tiefe Wurzeln ausbilden, sodass er selten gegossen werden muss. Bild in Detailansicht öffnen
Kurz gemähter Rasen trocknet sehr schnell aus, außer er wird beschattet zum Beispiel von einem Baum. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Kurzgemähter Rasen trocknet sehr schnell aus, wenn er nicht beschattet wird. Oder man lässt die Wiese wachsen und wandelt sie in eine wilde Blumenwiese um. Diese vertrocknet nicht so schnell und bietet vielen Insekten und anderen Tierchen Unterschlupf und Nahrung. Bild in Detailansicht öffnen
Töpfe aus Metall, Plastik oder glasiertem Ton vermeiden, sie speichern zu viel Hitze (Foto: SWR, Lara Bousch)
In Töpfen aus Metall, Plastik oder glasiertem Ton staut sich die Hitze. Besser ist es, auf Terrakotta-Töpfe, also Töpfe aus unglasiertem Ton, zu setzen. Durch das poröse Material kann das Wasser verdunsten. Das hat einen kühlenden Effekt. Bild in Detailansicht öffnen
Mit hohen Pflanzen können sich andere Gemüsepflanzen beschatten lassen. Zum Beispiel mit Stangenbohnen an einem Spalier. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Hohe Pflanzen werfen Schatten auf Gemüsepflanzen - zum Beispiel Stangenbohnen an einem Spalier. Bild in Detailansicht öffnen
Auch Sonneblumen bieten Schatten. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Auch Sonneblumen bieten Schatten. Bild in Detailansicht öffnen
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