Am Montagmorgen habe es bereits erste Gespräche mit dem Nationalparkamt gegeben, sagte die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang, Vera Höfner (CDU), dem SWR. Man wolle in Zukunft noch mehr auf die Gefahren auf den Pisten und Hängen hinweisen - auf der Homepage, aber auch durch Warnhinweise vor Ort. Rodlern rate man, einen Helm aufzusetzen.
"Man sollte sich nur das zutrauen, was man kann."
Absperrung auf Erbeskopf schwierig
Über mögliche Absperrungen solle beraten werden, so Höfner. Im vergangenen Jahr gab es solche Absperrungen. Damals bestand durch Schneebruch Gefahr für die Menschen. Allerdings hätten viele Besucher diese Absperrungen auch umgangen. Dennoch werde man nach dem Unfall erneut darüber beraten.
Die Bürgermeisterin ist auch Vorsitzende des Zweckverbandes Erbeskopfs. Sie sagte weiter, dass es bei diesem großen und auch offenen Gelände insgesamt schwierig sei, etwas abzusperren. Der Unfall habe sich auch abseits der Piste ereignet. Man werde sich das vor Ort anschauen und sehen, wie es zu dem Unfall kam. Sie sagte, sie bedauere den Unfall sehr und wünsche Mutter und Sohn gute Genesung.
Warnungen schon am Freitag
Inzwischen sagte die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde, dass schon am Freitag auf der Internetseite des Wintersportzentrums Erbeskopf mitgeteilt wurde, dass man die Flächen und Pisten nicht zum Rodeln nutzen sollte.
Die Witterung habe es nicht mehr hergegeben und es habe auch zu wenig Schnee dort gelegen. Am Sonntag sei dann aber trotzdem viel los gewesen auf dem Erbeskopf. Dann habe es auch noch geregnet - das habe an manchen Stellen zu Glatteis geführt, so Höfner.
Rodeln auf Schlauch eines Reifens
Wie die Polizei mitteilte, waren Mutter und Sohn auf dem Schlauch eines Traktorreifens den Skihang hinab gerodelt. Während der Fahrt hätten die beiden die Kontrolle verloren und seien in die Bretterwand einer Holzhütte gefahren. Der Reifen sei dabei herumgeschleudert worden und habe eine Frau getroffen, die auf einer Ruhebank gesessen habe. Sie sei leicht verletzt worden.
Nach Wintersport-Unfall Ex-Betriebsleiter am Erbeskopf: "Reifen sind super gefährlich"
Wer mit einem Autoreifen einen Abhang hinunter rodelt, bringt sich und andere in Gefahr. Das sagt Klaus Hepp, ehemaliger Betriebsleiter am Erbeskopf, nach dem Unfall an der Piste.
Schwieriger Rettungseinsatz
Laut Polizei gestalteten sich die Rettungsmaßnahmen schwierig - "aufgrund Schaulustiger, Eisglätte und dem unwegsamen Gelände". Das habe es den Rettungskräften schwer gemacht, die Verletzten zu bergen. Sie hätten schließlich mithilfe von sogenannten Rettungsschlitten vom Hang geholt werden können. Zwar sei auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz gewesen, dieser habe wegen des dichten Nebels aber nicht fliegen können. Die Verletzten seien mit Krankenwagen in Trierer Krankenhäuser gebracht worden.
Polizei rät zu Vorsicht
Wegen der glatten Böden rät die Polizei Besucherinnen und Besuchern des Wintersportgebiets, besonders vorsichtig zu sein, wenn sie die Ski- und Rodelpisten betreten. Ein Polizeisprecher sagte am Sonntag, man könne keine drei Meter gehen, ohne auf die Nase zu fallen. Den Angaben zufolge hat es am Sonntag bereits mehrere Unfälle rund um den Skihang am Erbeskopf gegeben, bei denen sich weitere Menschen verletzt hätten.

Skilifte noch nicht in Betrieb
Die Skilifte am Erbeskopf sind derzeit noch nicht in Betrieb. Vergangene Woche liefen testweise bereits die Schneekanonen. Wegen Plustemperaturen am Tage habe die vorhandene Schneedecke aber bereits begonnen zu tauen, so Verbandsgemeindebürgermeisterin Höfner. Sie ging davon aus, dass die aktuelle Witterung bis Mitte der Woche anhalte. Mitte der Woche sei dann wieder Schnee gemeldet
Vor einer Woche hatte es am Erbeskopf einen Besucheransturm gegeben. Stellenweise kam es laut Polizei zu Staus. Weil die Parkplätze voll waren, hätten die Menschen teils an Wander-und Waldwegen geparkt. Die Straße zum Gipfel musste zeitweise abgesperrt werden.