Zecken in Region Trier: Auwaldzecke und Schafzecke auf dem Vormarsch (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Auwaldzecke und Schafzecke

Neue Zeckenarten breiten sich in der Region Trier aus

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Jana Hausmann
Sebastian Grauer

In der Region Trier machen sich seit einiger Zeit neue Zeckenarten breit, die neben einer Hirnhautentzündung auch zu Fleckfieber führen können: Die Auwaldzecke und die Schafzecke.

Dr. Susanne Hautmann-Strack ist Ärztin aus Idar-Oberstein (Kreis Birkenfeld). Sie hat vergangenes Jahr festgestellt, dass auch im Hunsrück neue Zeckenarten auf dem Vormarsch sind: Die Auwaldzecke und die Schafzecke. Die Zecken seien bunt marmoriert, größer als die normalen Zecken und bewegten sich wie Spinnen.

Auch an der Saar bei Kanzem (Kreis Trier-Saarburg) ist diese sogenannte "Buntzecke" bereits gefunden worden. Andere Fundorte sind aus einer Studie aus dem Jahr 2020 ersichtlich. Hier können Sie die Studie nachlesen.

Hautmann-Strack geht davon aus, dass diese Zeckenart sich weiter verbreiten wird, weil es auch immer wärmer werde.

Die Auwaldzecke suche sich vor allem Hunde als Wirt, was für die Tiere gefährlich werden könne, sagt Hautmann-Strack: "Diese neue Zecke kann die sogenannte Hundemalaria auslösen."

Die Auwaldzecke ist das ganze Jahr aktiv Gefahr durch bisher fast unbekannte Zeckenart wächst

Die Auwaldzecke kann gefährliche Krankheitserreger übertragen. Die früher seltene Art breitet sich immer weiter in Deutschland aus. Dabei spielt der Klimawandel eine große Rolle.

Die Schafzecke scheint nicht weniger gefährlich: Die Ärztin hatte schon mehrere Patienten gehabt, die von der Zecke gebissen worden seien.

Die Folgen: monatelange Schmerzen um die Bissstelle, Verkrustungen der Haut, Schwellungen der Lymphknoten. Eine Patientin sei sogar am sogenannten Fleckfieber erkrankt, das unbehandelt tödlich enden könne. Mit einer schnellen Antibiotika-Behandlung sei dieser Fall aber gut ausgegangen.

Diese "Buntzecke" wurde bei Kanzem im Kreis Trier-Saarburg entdeckt. (Foto: privat)
Diese "Buntzecke" wurde bei Kanzem im Kreis Trier-Saarburg entdeckt. Zu erkennen sind diese Zecken an ihrem Rücken, der nicht einheitlich schwarz, sondern marmoriert ist.

Zecken untersuchen lassen

Wer eine Auwald- oder Schafzecke findet, sollte sie zum Arzt bringen und einschicken lassen, damit sie auf Erreger untersucht werden kann, empfiehlt die Ärztin.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hohenheim beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit der Erforschung von Zecken. Hier gibt es weitere Informationen zur Zeckenforschung.

Risikogebiet Kreis Birkenfeld

Der Kreis Birkenfeld gehört nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zu einem sogenannten FSME-Risikogebiet - dem einzigen in Rheinland-Pfalz. Das heißt, im Kreis Birkenfeld besteht eine erhöhte Gefahr, dass eine Zecke das sogenannte FSME-Virus übertragen kann. Das Virus kann im schlimmsten Fall zu einer Hirnhautentzündung führen. Grundsätzlich empfehlen Ärzte daher eine Impfung.

Nach Wanderung Körper nach Zecken absuchen

Die Idar-Obersteiner Ärztin rät außerdem dazu, sich nach einer Wanderung, einer Radtour oder der Gartenarbeit genau abzusuchen. Wer eine Zecke entdeckt, sollte sie mit einer Pinzette, einer Zeckenzange oder speziellen Zeckenkarten - möglichst ohne sie zu drehen - langsam aus der Haut ziehen und die Wunde desinfizieren.

Zecken sind kein Grund zur Panik

Doch niemand müsse in Panik verfallen, wenn er mit einer Zecke in Kontakt kommt, sagt Dr. Susanne Hautmann-Strack. Denn nicht jede Zecke trage Erreger in sich oder sorge zwingend für eine Erkrankung. Es sei aber wichtig, wachsam zu sein und die Gefahren zu kennen.

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