Präsidentenwahl in Frankreich

Freude über Macrons Wahlsieg in der Region Trier

Stand

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bleibt weiter im Amt. Er konnte sich am Sonntag gegen seine rechtsnationale Mitbewerberin Marine Le Pen durchsetzen. In der Region Trier ist die Erleichterung groß.

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) wertet den Wahlsieg Macrons als "Sieg für Europa". Er gibt allerdings zu bedenken, dass in zwei grenznahen Départements eine Mehrheit für Le Pen gestimmt hat, in drei grenznahen Départements hat es mehr Stimmen für Macron gegeben.

Mehrheit für Le Pen in manchen Départements

Das sei für ihn eine Überraschung, so Leibe: Warum die Menschen, die von offenen Grenzen leben, mit Mehrheit Le Pen wählen. Denn Marine Le Pen habe ja gesagt, sie wolle die Grenzen schließen. Dieser Widerspruch sei kaum aufzulösen.

Aber Leibe sieht daher für Deutschland den Auftrag, die Zusammenarbeit noch aktiver zu gestalten mit den Grenzregionen in Frankreich.

Gemeinsame Werte

Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley (SPD) aus Schweich, zeigte sich sehr erleichtert über das deutliche Ergebnis für Macron. Gerade für die Region Trier als Grenzregion sei das wichtig. Da sei es unabdingbar, "dass die Nachbarschaft gut funktioniert, dass wir auf der gleichen Basis arbeiten und die gleiche Grundeinstellung haben".

Marine Le Pen habe Deutschland immer als Feindbild aufgebaut und das hätte auch in der Praxis die Zusammenarbeit sehr erschwert, meinte Barley.

Katarina Barley (SPD) zeigt sich erleichtert über den Wahlsieg Macrons (Foto: SWR)
Katarina Barley (SPD) aus Schweich zeigt sich erleichtert über den Wahlsieg Macrons.

Auch Claudine Sauer freut sich über den Ausgang der Frankreich-Wahlen. Sauer ist Vorsitzende der Deutsch-Französischen Gesellschaft Trier. Nachdem bekannt geworden war, dass Marcron die Wahl gewonnen hatte, war sie einfach nur froh. Für sie war die Wahl Macrons die richtige Entscheidung.

"Wir waren alle erleichtert für die deutsch-französische Freundschaft, für die Zukunft und auch für Europa."

Ein gutes Zeichen für Europa

Die Sorge war groß, dass mit einem Sieg Le Pens Frankreich womöglich aus der Europäischen Union austritt. Eine Gefahr, die mit Macrons Sieg gebannt ist. Zwar habe das Ergebnis der ersten Wahl gezeigt, dass die Franzosen nicht immer mit der Politik Macrons zufrieden seien, eine Rechtspopulistin im Präsidentenpalast sei dennoch keine Option für die Franzosen, da ist sich die 71-Jährige sicher.

"Bei dieser Wahl blieben den Franzosen nur die drei Worte: Liberté, Égalité, Fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Und wir Franzosen werden immer für unsere Freiheit kämpfen.

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Gespaltenes Frankreich

Fakt ist aber auch, das Marine Le Pen mit ihrer Politik viele Wähler überzeugt hat. Nach dem vorläufigen Endergebnis konnte sie 41,45 Prozent der Stimmen für sich gewinnen - eine Tatsache, die auch die Spaltung Frankreichs deutlich macht. Für Claudine Sauer ist das aber keine Überraschung. In der französischen Gesellschaft habe es schon immer einen großen Klassenunterschied gegeben.

Vielleicht auch deshalb haben sie und andere Franzosen wie sie selbst sagt "große Angst" vor den anstehenden Parlamentswahlen. Dort drohe Gefahr sowohl von Rechts- als auch von Linkspopulisten. Was die Zukunft für Frankreich bringt, bleibe deshalb ungewiss.

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