Indica Cannabis (Indischer Hanf) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/ZUMA Wire | Allyse Pulliam)

Verdacht auf Cannabis

Drogen oder legale Produkte? Razzien in Trierer CBD-Shops

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In Trier hat die Polizei am Dienstag Geschäfte durchsucht, in denen cannabishaltige Hanfprodukte verkauft werden. Der Verdacht: Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Betreiber sprechen von Schikane.

Adi Kupusovic ist wütend. Bis vor wenigen Stunden standen noch Polizisten in seinem Laden - mit einem Durchsuchungsbeschluss der Staatsanwaltschaft Trier in der Hand.

Adi Kupusovic verkauft Produkte aus cannabishaltigem Hanf wie zum Beispiel CBD-Öle. Seit Jahren sind CBD-Produkte ein wachsender Markt. Seit Jahren gibt es aber juristischen Streit darüber, ob diese Produkte als legal gelten können.

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Zahlreiche Durchsuchungen in Trierer CBD-Shops

Die Staatsanwaltschaft wirft Kupusovic und drei weiteren Betreibern von CBD-Shops vor, mit dem Verkauf ihrer Produkte gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben. Am Dienstag wurden zahlreiche Läden in Trier durchsucht.

"Den Beschuldigten wird vorgeworfen, unerlaubt mit Betäubungsmitteln Handel zu treiben."

Insgesamt gibt es vier Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber solcher CBD-Shops in Trier, teilte die Staatsanwaltschaft auf SWR-Anfrage mit.

Zuviel THC in den Produkten?

Den Betreibern wird vorgeworfen, "unerlaubt mit Betäubungsmitteln Handel zu treiben". Gegen sie besteht der Verdacht, in ihren Läden Produkte verkauft zu haben, die aus Teilen der Cannabispflanze bestanden oder hergestellt wurden, die auch den Wirkstoff THC in geringer Konzentration enthielten. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft handelt es sich hierbei um verbotene Betäubungsmittel.

Shops schon vor vier Jahren durchsucht

Mindestens in zwei der am Dienstag durchsuchten Läden gab es bereits vor vier Jahren Durchsuchungen wegen der gleichen Vorwürfe wie jetzt. Einer davon war das Geschäft von Adi Kupusovic. Dabei wurde auch Ware in einem Wert von knapp 15.000 Euro beschlagnahmt, sagt Kuspusovic.

"Das ist alles Schikane."

Nichts davon habe er zurückbekommen, obwohl ein Gutachten bestätigt hätte, dass nur zwei seiner Produkte einen geringen THC-Wert hätten. Diese Produkte hätten aber keinen Rausch verursachen können, wie Kupusovic immer wieder betont.

Obwohl Anklage erhoben wurde, gab es bisher keine Verhandlung vor einem Gericht. Insgesamt vier Jahre gehe das schon so, sagt Kupusovic. Und jetzt wieder eine Durchsuchung in seinem Laden. "Das ist alles Schikane," sagt er frustriert.

Pläne der Bundesregierung zur Legalisierung von Cannabis

Erst vergangene Woche hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) seine Pläne für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Trier sind die Durchsuchungen der Geschäfte am Dienstag aber schon zuvor beschlossen worden. Für Adi Kupusovic spielt das keine Rolle. Er wird sich jetzt wieder mit seinem Anwalt beraten müssen, wie es weitergeht.

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