Die beiden Angeklagten haben nach Verlesung der Anklageschrift dem Gericht mitgeteilt, dass sie sich nur über ihre Anwälte zu den Taten einlassen werden. Sie wollen sich selbst nicht zur Tat äußern. Deshalb hat sich am Dienstag auch nur einer der Anwälte zum Tathergang geäußert.
Laut Anklage kam es zu gemeinsamer Messerattacke
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war es in der Aufnahmeeinrichtung in Hermeskeil zwischen dem späteren Opfer und einem Mann zum Streit wegen einer Frau gekommen. Dieser Mann habe dann mit den beiden Angeklagten beschlossen, den Kontrahenten wegen seines Verhaltens zu bestrafen. Alle drei Männer hätten daraufhin - mit einem Messer bewaffnet - den Kontrahenten gemeinsam angegriffen. Dabei sei dieser lebensgefährlich verletzt worden. Es habe weitere Versuche gegeben, den Mann zu verletzen. Diese sollen daran gescheitert sein, dass der Geschädigte sich gewehrt habe und ihm schließlich auch Security-Mitarbeiter der AfA zu Hilfe gekommen sein sollen.
Angeklagter sagt, er habe Stich in den Bauch nicht gesehen
Einer der beiden Angeklagten hat den Tag der Tat vor Gericht so beschrieben: Er sei zusammen mit dem zweiten Angeklagten in dem gemeinsamen Zimmer in der Aufnahmeeinrichtung Hermeskeil gewesen. Plötzlich sei ein weiterer Bewohner in das Zimmer gestürmt und habe aufgeregt von einem Streit mit einem anderen Bewohner der Einrichtung berichtet. Vor dem Gebäude seien die drei Männer dann auf den Kontrahenten - das spätere Opfer - getroffen. Dass dieses im Gerangel mit anderen Beteiligten verletzt wurde, habe der Angeklagte nicht gesehen.
Opfer wurde notoperiert
Nach dem Angriff seien die Angreifer geflüchtet. Das Opfer sei anschließend im Krankenhaus sofort operiert worden. Zwei Täter seien am 5. April in der Nähe von Metz in Frankreich festgenommen worden und seitdem in Untersuchungshaft. Nach dem dritten Beschuldigten werde weiterhin international gefahndet.