Viele international erfolgreiche Ruder-Athleten kommen auch aus der Region Trier (Symbolbild) (Foto: IMAGO, Action Plus)

Landesstützpunkt in Trier geplant

Rudersport: Neue Medaillenschmiede an der Mosel

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AUTOR/IN
Solveig Naber

Viele international erfolgreiche Ruder-Athleten kommen auch aus der Region Trier. Der Ruderverein Treviris in Trier ist daran maßgeblich beteiligt. Um fit für die Zukunft zu sein, entsteht auf dem Vereinsgelände jetzt ein neuer Trainingsstützpunkt.

Das alte Bootshaus ist das Herzstück des Rudervereins. Hier lagern die Boote, die schon viele Medaillen und Titel gewonnen haben. Doch das Bootshaus mit dem angeschlossenen Kraftraum hat seine besten Zeiten hinter sich. Das Gebäude, das 1950 gebaut wurde, ist marode. Risse durchziehen die Wände, es ist zugig und kalt an diesem Februartag.

Das alte Bootshaus des Rudervereins Treviris in Trier. 1950 wurde es gebaut. Jetzt soll es abgerissen werden.  (Foto: SWR)
Das alte Bootshaus des RV Treviris in Trier. 1950 wurde es gebaut. Jetzt ist es marode und soll abgerissen werden.

Benedikt Schwarz ist 2002 in den Verein gekommen. Zusammen hat er hier mit dem späteren Olympiasieger Richard Schmidt trainiert.

Heute ist Schwarz Trainer für den Nachwuchs beim RV Treviris. Jeden Tag verbringt er mehrere Stunden in dem alten Bootshaus.

Benedikt Schwarz ist Landesportrainer und betreut beim Ruderverein Treviris in Trier den Nachwuchs.  (Foto: SWR)
Benedikt Schwarz trainiert künftige Medaillenhoffnungen beim RV Treveris.

"Das Gebäude ist wirklich kaputt. Es stecken zwar viele Erinnerungen hier drin, aber deshalb muss man es nicht erhalten."

Seit 2016 ist der RV Treveris ein Landesstützpunkt für den Rudersport des Landessportbundes Rheinland-Pfalz. Die Trainingsbedingen mit der Mosel vor der Tür sind ideal, sagt Schwarz. Was fehlt ist eine gute Infrastruktur, um auch künftig den Anforderungen für einen Landesstützpunkt zu genügen.

Neuer Gebäudekomplex für 5,5 Millionen Euro

Das alte Bootshaus soll durch einen modernen Trainingsstützpunkt ersetzt werden. Der Beginn der Abrissarbeiten ist für den März geplant, sagt Schwarz. Der Neubau umfasst dann das neue Bootshaus, Trainingsräume, Unterbringung für die Sportler und Aufenthaltsräume.

Außerdem werden zehn Wohnungen in den Gebäudekomplex integriert. Die sollen später vermietet werden. Mit den Einnahmen will der Verein den Neubau finanzieren.

Aus einer Baracke wurde eigenhändig 1950 das Bootshaus neugebaut. (Foto: RV Treviris, Hans Press)
Aus einer alten Bootsbaracke - der Paddlergilde der Reichsbahn - haben Mitglieder des RV Treveris 1950 das Bootshaus gebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Eine Aufnahme vor dem 2. Weltkrieg: Im Hintergrund ist das ehemalige Bootshaus in der Luxemburgerstraße 67 zu sehen. Das wurde im Krieg fast vollständig zerstört und dann abgerissen. Auf dem Wasser ist für die damalige Zeit der bekannte Schillings-Vierer unterwegs. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Bild des Vereins um 1920: Es wird vermutet, dass hier eine Schiffstaufe stattgefunden hat. Bild in Detailansicht öffnen
Das Bootshaus des RV Treviris Ende der 1960er Jahre. Bild in Detailansicht öffnen
Das Bootshaus heute: Das 70 Jahre alte Gebäude ist marode und soll durch einen modernen Trainingsstützpunkt ersetzt werden. Der Abriss soll im Mätz 2022 beginnen. Bild in Detailansicht öffnen
Im Inneren des Bootshauses werden die Boote gelagert. So ein Sportgerät kostet schon mal mehrere 10.000 Euro. Bild in Detailansicht öffnen
Der neue Trainingskomplex soll insgesamt 5,5 Millionen Euro kosten. Er umfasst dann das neue Bootshaus, Trainingsräume, Unterbringung für die Sportler und Aufenthaltsräume. Bild in Detailansicht öffnen

Eine Million Euro vom Sportministerium

Auch die Stadt Trier und das Land Rheinland-Pfalz sind mit im Boot und unterstützen den Neubau. Vom Land wird der Stützpunkt mit rund einer Million Euro gefördert.

"Es gibt kein größeres Infrastrukturprojekt im Sport für dieses Jahr in Rheinland-Pfalz. Und eine Million Euro sind im Sportbereich sehr viel Geld."

Eigentlich sollte am Freitag Minister Roger Lewentz (SPD) nach Trier kommen, um sich über das Projekt und den neuen Leistungsstützpunkt zu infomireren. Doch wegen der tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten in Kusel wurde der Termine abgesagt.

Bessere Förderung des Rudernachwuchses in Trier

In zwei bis drei Jahren soll der neue Gebäudekomplex fertig sein, sagt Benedikt Schwarz. Der Neubau wird die Qualität der Nachwuchsarbeit nochmal deutlich steigern, ist der Trainer überzeugt. Für viele künftige Medaillengewinner.

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14 Blasen an den Händen – und glücklich. Was ist dran an einem Sport, der nur Pflicht und keine Kür kennt, bei dem man sich rumkommandieren lässt und Eigensinn verpönt ist?

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