Das Werk von Klaus Swoboda füllt die gesamte zweite Etage des Kulturzentrums Tuchfabrik. 140 Menschen haben für die Ausstellung Werke des Künstlers in der Tufa abgegeben und zur Verfügung gestellt. Einen Monat lang ist sie zu sehen. Eine einmalige Gelegenheit.





Viele Werke, die ich noch gar nicht kannte, hängen hier.
Die Tochter des vor 20 Jahren verstorbenen Künstlers, Hannah Swoboda, hat mit dazu beigetragen, dass es in der Tufa diese Mitmachausstellung zum Werk ihres Vaters gibt. Er war Kunstlehrer am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier, Vorsitzender der Gesellschaft für Bildende Kunst Trier und bekam 1982 den Ramboux-Preis der Stadt Trier verliehen. "Es ist absolut überraschend für mich, was alles gekommen ist. Viele Werke, die ich noch gar nicht kannte, hängen hier. Andere, an die ich mich erinnere. Es ist ganz ergreifend."

Swobodas vielseitiges Werk
Von Ende März bis Mitte April konnten alle, die noch Werke von Klaus Swoboda in ihrem Privatbesitz haben, in die Tufa kommen und Bilder als Leihgaben für die Ausstellung abgeben. Kuratorin Anja Schmitt hat viele Geschichten gehört, wie die Menschen zu den Bildern kamen, welche Beziehung sie zu Klaus Swoboda hatten. Ein 85-jähriger Mann sei sogar aus Krefeld, wo Swoboda aufgewachsen ist, nach Trier gekommen und habe erzählt, wie leidenschaftlich der Künstler schon als Schüler gezeichnet habe.

Wir waren alle überrascht über die Menge der Bilder und die Vielfalt der Themen
Anja Schmitt hat aus allen abgegebenen Werken die Ausstellung zusammengestellt. Karikaturen spielen eine Rolle, feine Radierungen mit Trier-Motiven, sehr viele Aquarelle mit Motiven von Swobodas Lieblingsinsel Kreta, aber auch Grafiken zum Thema Matriarchat. "Wir waren alle überrascht über die Menge der Bilder und die Vielfalt der Themen", sagt sie.
Ein Leben für die Kunst
Bei Hannah Swoboda kommen viele Erinnerungen hoch. Wie ihr Vater die Motive für seine Radierungen vorbereitet hat, wie er das Wohnzimmer in ein Kunstatelier umfunktioniert hat, wie er auf Kreta, wohin er jedes Jahr reiste, mit dem Aquarellkasten loszog und der Familie abends zeigte, was er gemalt und gezeichnet hatte.

Ein Parcours durch sein Werk und sein Leben
Viele Menschen aus Trier haben Werke für die Ausstellung beigesteuert, auch ehemalige Lehrerkollegen. Swoboda zeichnete immer und überall, machte auch während Lehrerkonferenzen witzige Karikaturen. Danach versuchten dann alle, ihre Karikatur auf der Zeichnung ausfindig zu machen und an sich zu nehmen, erzählten diejenigen, die jetzt Zeichnungen ausgeliehen haben, der Kuratorin Anja Schmitt. Einige der Geschichten will sie bei Führungen durch die Ausstellung auch erzählen.

Die Leute haben den Künstler wieder lebendig werden lassen durch ihre Geschichten
Jana Schröder leitet die Tufa Trier. Sie sagt, für das soziokulturelle Zentrum sei wichtig, dass die Menschen, die in Trier leben, einbezogen werden. So sei die Idee der Mitmachausstellung entstanden. 2022 habe es die erste Ausstellung dieser Art mit "Bring your own Schwarzkopf" zu Leben und Werk des Trierer Künstlers Jakob Schwarzkopf gegeben. Auch dieses Mal, mit "Bring your own Swoboda" sei das Experiment gelungen. "Die Leute haben den Künstler wieder lebendig werden lassen durch ihre Geschichten".

Ausstellung "Bring your own Swoboda"
Die Ausstellung zum Werk von Klaus Swoboda ist in der Tufa Trier noch bis zum 25. Mai zu sehen. Viele Freunde und Weggefährten haben dafür Bilder ausgeliehen, die in dieser umfassenden Zusammenstellung einmalig ist.