Unter dem Motto "Vill Karneval auch ohne Hall" haben am Sonntag in Tawern mehrere Hundert Menschen Karneval gefeiert - und das gleich vier Mal hintereinander: Der Carnevalsclub Rot-Weiss Tawern 1962 e.V. hatte vier Mini-Kappensitzungen organisiert. Mit dabei: Liveband, Büttenredner und jede Menge Süßigkeiten für die Kinder.
Ein Programm - vier Stationen
Die Kappensitzung fand wegen Corona nicht wie sonst in der Bürgerhalle statt, sondern unter freiem Himmel - und zwar nacheinander an vier verschiedenen Stationen im Ort. Die Bühne, ein acht Meter langer Anhänger, wurde dazu samt den Instrumenten der Band mit einem Traktor durch Tawern gezogen, um an verschiedenen Stellen Halt zu machen.
Die Veranstaltungsorte waren laut Verein abgegrenzt. Helferinnen und Helfer kontrollierten 2G-Regel, Händedesinfektion sowie Abstands- und Maskenpflicht. Die kontrollierten Besucherinnen und Besucher erhielten anschließend ein Bändchen.

Großer Besucherandrang
Auf diese Weise wollte der Verein den Besucherandrang bei der Karnevalsfeier entzerren. Nach Angaben von Thomas Koltes, Pressesprecher des CCRW Tawern, nahmen etwa 1.000 Menschen an der Veranstaltung teil. Ein Besucheransturm, mit dem der Tawerner nicht gerechnet hatte.
"Es war fantastisch. Die Stimmung war sehr gut. Man hat gemerkt, dass den Leuten in den letzten zwei Jahren etwas gefehlt hat und dass sie dankbar waren, endlich mal wieder Karneval feiern zu können."
Spenden für Ukraine gesammelt
Der Vereinsvorstand hat lange überlegt, ob die Veranstaltung trotz des Russland-Ukraine-Krieges tattfinden soll. Letztendlich habe man sich aber dafür entschieden. "Wir wollten den Menschen einfach mal ein bisschen sorglose Zeit bieten, ohne diese schwierige Lage in der Ukraine aus den Augen zu lassen", sagt Thomas Koltes. Deshalb hat der Verein eine Spendenbox aufgestellt, um die Menschen im Kriegsgebiet zumindest finanziell unterstützen zu können.
Mobile Kappensitzung hat sich bewährt
Das Konzept der "Mobilen Kappensitzung" hat sich nach Angaben von Thomas Koltes bewährt. Auch wenn der Verein mehr als 1.500 Euro für die Aktion investiert habe, sei es eine gute Möglichkeit gewesen, den Karneval zu den Leuten zu bringen. Eine Wiederholung sei deshalb nicht ausgeschlossen.
Dennoch: Wie viele andere Karnevalisten hofft auch der CCRW Tawern, dass es im kommenden Jahr endlich wieder eine "normale" fünfte Jahreszeit gibt. Denn die üblichen Kappensitzungen, der traditionelle Umzug und andere Veranstaltungen bieten dem Verein auch die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Und das sei eben notwendig, um die Vereinsarbeit, Kostüme und Co. zu finanzieren.
"Ich wünsche mir die Normalität zurück: Traditionelle Kappensitzungen mit unseren Gardemädchen, den Tanzgruppen und Büttenrednern. Das wäre wirklich schön.