Ein Lockheed Martin F-35 Tarnkappenjet aus den USA ist bei der Raumfahrtausstellung (ILA) ausgestellt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen)

Verteidigung im Notfall

Übung auf der US-Air Base Spangdahlem sorgt für Lärm

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Nicole Mertes
Nicole Mertes arbeitet als Redakteurin im SWR Studio Trier (Foto: Nicole Mertes)

Es wird laut werden rund um die US-Air Base Spangdahlem. Grund ist eine mehrtägige Übung des 52. Jagdgeschwaders, bei der auch Explosionen simuliert werden.

Die Anwohner der umliegenden Dörfer müssen von Montag bis Mittwoch mit mehr Lärm von der Air Base Spangdahlem rechnen. Das 52. Jagdgeschwader der US-Luftwaffe teilte mit, in dieser Zeit werde eine Routine-Bereitschaftsübung durchgeführt. Übungen dieser Art gibt es zweimal im Jahr am Standort Spangdahlem. Damit werde das Funktionieren des amerikanischen Luftwaffenstützpunktes und dessen Verteidigung im Notfall gewährleistet.

Maschinen simulieren mit Rauch und Geräuschen Unfall auf US-Air Base

Sirenen, Lautsprecher, Simulation von Explosionen und Rauchkanister werden zum Einsatz kommen, teilte ein Sprecher der Air Base Spangdahlem mit. Die Explosionen seien aber nur simuliert, für die Bevölkerung der umliegenden Orte bestehe keine Gefahr. Es wird im Rahmen der Übung auch Flüge von Militärmaschinen bei Dunkelheit geben. Um die Anwohner zu schonen, soll es nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ruhig sein, so der Sprecher weiter.

"Durch Übungen wie diese werden die Soldaten trainiert, die Air Base zu beschützen und zu verteidigen."

Die Air Base hält regelmäßig Kontakt zu den umliegenden Gemeinden, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Spangdahlem, Alois Gerten (parteilos). Durch das Verbindungsbüro und die Pressestelle der Air Base werde man über aktuelle Geschehnisse und Planungen informiert, so die Verbandsgemeindeverwaltung Bitburger-Land.

Regelmäßige Treffen der US-Air Base Spangdahlem mit Bürgermeistern

Die Bürgermeister der Ortsgemeinden würden außerdem durch jährliche Forumtreffen von der jeweiligen Leitung der Air Base über Aufgaben und Ziele des Luftwaffenstützpunktes informiert. Im Fall einer Übung wie dieser komme die Information per e-mail an die Bürgermeister. Bisher habe es bei der Verbandsgemeinde Bitburger Land keine Beschwerden von Anwohnern gegeben, teilte die Verbandsgemeinde mit.

"Man nimmt die Beeinträchtigung hin, weil man die Notwendigkeit sieht."

Die meisten Einwohner von Spangdahlem akzeptierten die Air Base grundsätzlich. Es stehe außer Frage, dass der Flugplatz im Rahmen seiner Aufgaben auch Lärmemissionen darstelle, so Ortsbürgermeister Alois Gerten. Gerade in der aktuellen Lage mit dem Krieg in der Ukraine sei die Bereitschaft, bei Militärübungen den dadurch entstehenden Lärm zu akzeptieren, eher gestiegen. Man sehe, dass diese Übungen für die Sicherheit erforderlich seien.

Eine Betankungsflugzeug der US-Armee versorgt einen Kampfjet in der Luft mit Treibstoff (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Ssgt Samuel Rogers)
Ein Betankungsflugzeug der US-Armee versorgt einen Kampfjet in der Luft mit Treibstoff.

Air Base ist wichtiger Wirtschaftsfaktor

Etwa 700 deutsche Zivilbeschäftigte arbeiten auf der US-Air Base Spangdahlem, so der Ortsbürgermeister der Gemeinde Spangdahlem. Viele Hausbesitzer in der Eifel vermieten ganze Häuser an Familien der in Spangdahlem stationierten Militärangehörigen. Besonders große, freistehende Häuser seien bei den Amerikanern beliebt. Viele Handwerksbetriebe in der Eifel führten Aufträge auf der Air Base aus, etwa bei der Sanierung von Gebäuden, beim Neubau oder der Instandhaltung. Das Bruttosozialprodukt hänge zu einem erheblichen Anteil von der Air Base Spangdahlem ab.

Spangdahlem ist NATO-Standort

Fluglärm durch US-Militärmaschinen gehört rund um die US-Air Base Spangdahlem zum Alltag, auch weiträumig um die Airbase herum ziehen die Kampfjets ihre Runden. Da Spangdahlem ein wichtiger Standort der NATO sei, machten auch Kampfjets anderer NATO-Partner auf der Air Base Spangdahlem Zwischenlandungen, so der Ortsbürgermeister von Spangdahlem, Alois Gerten.

Es geht darum, die Soldaten zu trainieren, so der Sprecher des 52. Jagdgeschwaders der US-Luftwaffe. Routineübungen wie diese finden demnach auf allen US-Stützpunkten weltweit regelmäßig statt. Dabei werde eine Reihe von Situationen simuliert, um die Soldaten zu schulen. Offene Kommunikation über solche Übungen mit den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden sei selbstverständlich.

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