Hinweise auf psychische Krankheit

Nach Angriff in Gerolstein: Tatverdächtiger kommt in Psychiatrie

Stand

In Gerolstein sind am Montag zwei Mitarbeitende des Jugendamts angegriffen worden. Der Tatverdächtige kommt in ein geschlossenes psychiatrisches Krankenhaus.

Der 58-jährige Tatverdächtige wurde am Dienstagnachmittag dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Trier vorgeführt. Dieser ordnete die Unterbringung des Mannes in einem geschlossenen psychiatrischen Krankenhaus an.

Es gebe Hinweise, dass bei dem Beschuldigten eine psychische Krankheit vorliege, teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen in Trier mit. Wegen seiner Krankheit könnte die Schuldfähigkeit des mutmaßlichen Täters eingeschränkt oder aufgehoben gewesen sein.

Gegen den Mann bestehe der dringende Tatverdacht des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung, teilte die Staatsanwaltschaft Trier weiter mit. Der Mann wurde gestern im Gerolsteiner Stadtteil Gees festgenommen. Er soll einen vom Jugendamt Daun geschickten Mitarbeiter mit einem Messer schwer verletzt haben. Eine Mitarbeiterin sei bei dem Vor-Ort-Termin am Anwesen des Beschuldigten leicht verletzt worden.

Die beiden vom Jugendamt Daun beauftragten Mitarbeiter waren am Montagvormittag zu dem Vor-Ort-Termin an dem Haus in Gerolstein-Gees erschienen. Gegen 10 Uhr meldete eine Mitarbeiterin bei der Polizei, dass ihr Kollege mit einem Messer angegriffen worden sei. Beide Mitarbeiter kamen in ein Krankenhaus. Der verletzte 54-jährige Mann befindet sich weiterhin in medizinischer Behandlung, schwebt jedoch nicht mehr in Lebensgefahr, so die Polizei.

Spezialeinheit der Polizei vor Ort in Gerolstein

Die Polizei hatte daraufhin das Umfeld des Gebäudes, in dem sich die Tat ereignete, weiträumig abgesperrt. Vor Ort waren Beamte des Polizeipräsidiums Trier sowie einer Spezialeinheit. Über ein Megafon versuchten die Beamten, den Tatverdächtigen zum Verlassen des Hauses zu bewegen, da angenommen wurde, dass sich noch Familienmitglieder im Gebäude befinden.

Nach Angaben der Polizei wurden zwei Mitarbeitende des Jugendamtes Daun bei einem Termin in Gerolstein-Gees angegriffen.
Nach Angaben der Polizei wurden zwei Mitarbeitende des Jugendamtes Daun bei einem Termin in Gerolstein-Gees angegriffen.

Als der Mann nicht reagierte, verschafften sich die Einsatzkräfte gewaltsam Zutritt. SWR-Reporterin Anna-Carina Blessmann berichtete von Polizeikräften, die in voller Montur mit Einsatzanzügen und Helmen auf das Haus zuliefen.

Der Zugriff erfolgte dann gegen 15:40 Uhr. Kurz zuvor habe man Knallgeräusche gehört, so Augenzeugen. Der Tatverdächtige ergab sich daraufhin widerstandslos.

Mann mit Kind und Lebensgefährtin im Haus

Wie die Polizei mitteilte, wurde der 58-jährige Tatverdächtige von Spezialeinheiten in dem Haus vorläufig festgenommen. Bei dem Einsatz wurde laut Polizei niemand verletzt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe der Beschuldigte die beiden Jugendamts-Mitarbeiter unmittelbar, nachdem sie am Haus angekommen waren, angegriffen. Während das Haus von der Polizei umstellt wurde, seien ein 5-jähriges Kind und seine Lebensgefährtin mit dem Mann im Haus gewesen, so die Polizei.

Jugendamt kümmert sich um Kinder

Nach Informationen von SWR-Reporter Ansgar Zender war es nicht der erste Besuch des Jugendamts bei der Familie. Der 58-Jährige lebte dort mit seiner Lebensgefährtin und drei Kindern. Der Mann ist laut Polizei bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Die im Haus lebenden Kinder wurden dem Jugendamt übergeben.

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