Kilometerlang sind die Staus rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew. Seit russische Truppen am Donnerstag im Nachbarland einmarschierten, sind etliche Menschen auf der Flucht.
Wie viele sich auf den Weg nach Westen machen, ist nicht abzuschätzen. Die Stadt Trier und die angrenzenden Landkreise bereiten sich derzeit aber auf die Aufnahme tausender Geflüchteter vor. Manche Kommunen suchen dazu auch abseits der Landes-Aufnahmeeinrichtungen in Trier, Bitburg und Hermeskeil nach Unterkünften für die Schutzsuchenden.
Trier sagt zu, sofort 100 Menschen aufzunehmen
Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) hatte bereits am Donnerstag zugesagt, 100 Flüchtlinge sofort aufnehmen zu können. In der Aufnahmeeinrichtung in der Jägerkaserne gebe es noch Kapazitäten, sagte der Stadtchef: "Ich sehe das als notwendiges und selbstverständliches Zeichen von Mitmenschlichkeit und Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.“
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Ähnlich äußert sich der Trier-Saarburger Landrat Stefan Metzdorf: "Sollten die Kämpfe andauern und sich auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine ausdehnen, werden wir unserer Verantwortung nachkommen und die bei uns Schutzsuchenden aufnehmen."
Trier-Saarburg sucht nach Unterkünften
Derzeit bereite sich die Kommune darauf vor, mehrere hundert Geflüchtete aufzunehmen, erklärt Pressesprecher Thomas Müller: "Wir sind derzeit in Gesprächen mit den Bürgermeistern und Ortsbürgermeistern unserer Gemeinden und fragen nach Unterkünften."
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Das könnten in den ersten Tagen der größten Not etwa auch Bürger- und Gemeindehäuser sein. Je nach Entwicklung des Krieges in der Ukraine sei es auch denkbar, so Müller, dass der Kreis wie schon 2015 Hotels und Pensionen anmietet, um Menschen unterzubringen.
Vulkaneifel hat noch Kapazitäten
Ähnlich ist die Lage im Landkreis Vulkaneifel. "Es ist klar, dass wir alles tun werden, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen", sagt Meike Welling, Pressesprecherin der Kommune.
"Wir denken im Kreis Vulkaneifel an die Ukraine. Und wir werden uns solidarisch zeigen."
Erstmal gebe es in der Flüchtlingsunterkunft in Desserath und im Jugendzentrum Steineberg noch Kapazitäten, um Geflüchtete aufzunehmen. Sollten die Zimmer dort nicht ausreichen, werde man notfalls auch Pensionen anmieten.
Kasernen als Flüchtlingsheime im Hunsrück
Im Kreis Birkenfeld stehen nach Angaben des Pressesprechers Karsten Schultheiß noch Kasernen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung, etwa in Idar-Oberstein und Birkenfeld. Bei der Verwaltung gehe man derzeit alle Möglichkeiten durch.
"Nächste Woche können wir dazu sicher mehr sagen", sagt Schultheiß. Dass die Lage in der Ukraine so schnell eskalieren würde, hatte man in Birkenfeld nicht erwartet. Daher stünden die Vorbereitungen für die Aufnahme von Flüchtlingen noch relativ am Anfang.
Bernkastel-Wittlich bekommt viele Anfragen von Ukrainern
Im benachbarten Eifelkreis sieht es offenbar schlecht aus mit Unterkünften, wie Pressesprecher Thomas Konder erklärt: "Der Markt gestaltet sich jetzt schon schwierig, da es fast keinen weiteren verfügbaren Wohnraum mehr gibt."
Anders sieht es im Kreis Bernkastel-Wittlich aus. Pressesprecherin Stefanie Rodermund erklärt hier, dass es zunächst einmal genügend Wohnungen für Geflüchtete, auch aus der Ukraine, gebe.
Asylanträge seien bislang noch keine eingegangen. Allerdings erhalte der Kreis derzeit vermehrt Anfragen von Ukrainern, die in der Eifel oder an der Mosel zu Besuch sind und nun nicht nach Hause können. "Die können dann erstmal beantragen, dass ihr Besuchsvisum auf 90 Tage verlängert wird", sagt Rodermund: "Und das wird dann auch bewilligt.