Allein die Stadt Trier muss für den Teil der Ausstellung im Stadtmuseum 200.000 Euro nachfinanzieren. Das wurde am Donnerstag im Kulturausschuss der Stadt Trier mitgeteilt. Die Leiterin des Stadtmuseums, Elisabeth Dühr, erklärte, die Kalkulation für die Ausstellung sei 2018 gemacht worden. Durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine hätten sich die Preise für den Transport der Leihgaben aus internationalen Museen seitdem fast verdoppelt. Das Stadtmuseum Trier habe schon fünf internationale Leihgaben wieder abbestellt, um Kosten zu sparen. Darunter ein Gemälde aus Lausanne.
Frachtflüge und Verpackung teurer geworden
Die internationalen Kunsttransporte werden in der Regel in Frachtflugzeugen verschickt und dann von spezialisierten Speditionen zum Ausstellungsort gebracht. Die Kosten seien wegen der höheren Treibstoffpreise, der gestiegenen Löhne, und der höheren Kosten für Verpackungsmaterial wie Holzkisten so explodiert. Für die Stadt Trier bedeutet das: ihr Anteil der Kosten für die Landesausstellung steigt von den ursprünglich geschätzten und vom Stadtrat bewilligten 615.000 Euro auf 835.000 Euro. Der Kulturausschuss hat dem Stadtrat empfohlen, den unvorhersehbaren Mehrkosten zuzustimmen. Die Leiterin des Trierer Stadtmuseums sagte, die Neukalkulation sei jetzt sicher und werde sich nicht mehr steigern.

Die meisten Leihgaben im Rheinischen Landesmuseum
Inwiefern diese Kostensteigerungen das Rheinische Landesmuseum betreffen werden, ist nicht bekannt. Es beherbergt den größten Teil der Landesausstellung. Insgesamt sollen in der Landesausstellung 700 Ausstellungsstücke aus 130 Museen und 20 verschiedenen Ländern zu sehen sein. Der Leiter des Rheinischen Landesmuseums Trier, Marcus Reuter, geht davon aus, dass die angepeilten Kosten von insgesamt 3,7 Millionen Euro eingehalten werden könnten. Mögliche Mehrkosten sollten durch Umschichtungen im Haushalt der GDKE aufgefangen werden.

Schatzkammer und Museum am Dom weniger betroffen
Die Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier und das Museum am Dom bestücken ihren Anteil der Landesausstellung weitgehend mit eigenen Kunstwerken aus ihrem Bestand und haben keine internationalen Leihgaben. Deshalb sind sie nicht von den Preissteigerungen für internationale Kunsttransporte betroffen. Das Land unterstützt die Ausstellung mit 3,7 Millionen Euro. Sie soll am 25. Juni eröffnet werden und bis 27. November laufen.