Zwar habe man Verständnis für Sorgen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger, teilte das Mutterhaus der Borromäerinnen mit. Die Entscheidung, das Krankenhaus nach den Schäden durch das Juli-Hochwasser nicht mehr aufzubauen, sei jedoch nach sorgfältiger Prüfung erfolgt.
Um über die medizinische Versorgung und die Entwicklung des Geländes zu informieren, werde man im Januar zu einem Runden Tisch einladen, hieß es in der Mitteilung.
Krankenhaus-Schließung war Thema im Ortsbeirat
Am Dienstagabend war die Schließung der Klinik in Trier-Ehrang auch Thema im Ortsbeirat. Ortsvorsteher Berti Adams (CDU) will die Schließung verhindern. Das Krankenhaus habe einen Einzugsbereich, der auch Menschen in den Verbandsgemeinden Trier-Land, Wittlich-Land, Speicher und Ruwer mit einbeziehe, sagte er.
Adams schätzt die Zahl der Menschen, die von der Schließung betroffen sind, auf bis zu 40.000. Damit sei der Standort in Ehrang für die Region unverzichtbar.

Ortsbeirat verweist auf Fluthilfen von Land und Bund
Außerdem kann der Ortsbeirat das Argument der fehlenden Gelder zum Wiederaufbau des Krankenhauses nicht nachvollziehen. Der Rat verweist auf die 30 Milliarden Euro an Hilfen, die von Land und Bund zum Wiederaufbau nach der Flut bereitgestellt wurden. Es gibt Befürchtungen, dass das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen das Geld abzweigen will, um den Ausbau an seinen anderen Standorten in Trier zu finanzieren.
Am Mittwoch soll eine gemeinsame Resolution für den Erhalt des Ehranger Krankenhauses im Trierer Stadtrat verabschiedet werden. Außerdem schließen sich umliegende Gemeinden dem Protest an. So hat beispielsweise der Bürgermeister von Zemmer (Landkreis Trier-Saarburg) angekündigt, die Schließungspläne so nicht hinzunehmen.
Eine Verlegung von Krankenhauskapazitäten von Ehrang in die Stadtmitte von Trier habe für die Einwohner umliegender Gemeinden viele Nachteile. Das Krankenhaus in Trier-Ehrang sei unverzichtbar, hätten ihm auch schon Bürgermeister anderer Orte an der Mosel und aus der Eifel bestätigt.
Nach der Flutkatastrophe im Juli Krankenhaus geschlossen - Ehranger reagieren enttäuscht
Viele Menschen in Ehrang haben kein Verständnis dafür, dass das Krankenhaus geschlossen bleiben soll. Das Mutterhaus hatte zeitliche, personelle und finanzielle Gründe angegeben.
Wiederaufbau des Krankenhauses nach dem Hochwasser nicht zu schaffen?
Das Mutterhaus der Borromäerinnen hatte am Freitag angekündigt, dass nach der Juli-Flut das Krankenhaus nicht wieder aufgebaut werde, unter anderem aus finanziellen Gründen. Bei dem Hochwasser wurden nach Angaben der Klinik das Untergeschoss und Teile des Erdgeschosses überflutet. Strom-, Heizungs- und Lüftungsanlagen und medizinische Geräte seien zerstört worden. Die Kosten für den Wiederaufbau wurden laut Klinikleitung auf mehr als 30 Millionen Euro geschätzt.
Schutz vor Hochwasser
Dazu kämen weitere Investitionen, um das Haus hochwassersicher zu machen. Ein Wiederaufbau dauere mindestens drei bis fünf Jahre. Die Patienten in dieser Zeit anderweitig zu versorgen, sei nicht machbar. In dieser Zeit müsste das Mutterhaus an den beiden anderen Standorten den Ausfall ausgleichen.
Der kaufmännische Geschäftsführer Oliver Zimmer sagte, eine solche aufwändige Doppelstruktur könne das Mutterhaus personell, organisatorisch und finanziell nicht stemmen. Noch Ende Juli hatte sich die Klinikleitung optimistisch gezeigt, dass der Standort mit 150 Betten wieder geöffnet werden könne. Damals waren Patienten in die Häuser der beiden anderen Standorte des Klinikums in Trier, "Mitte" und "Nord", verlegt worden.