An das, was einmal war, soll nicht mehr gedacht werden, stattdessen wird der Blick in die Zukunft gerichtet - mit diesem Anspruch ist die Hotelfrau Gesa Rix im April als neue Geschäftsführerin des Hotels Augustinerkloster angetreten.

Und damit der lange Streit zwischen der Stadt Hillesheim und der ehemaligen Pächterin des Hotels auch wirklich hinter sich gelassen wird, hat das Hotel einen neuen Namen erhalten: Es heißt jetzt "Klosterhotel Eifel".
"Das Haus ist wahnsinnig schön. Das Restaurant, die Bar, die Zimmer sind toll geschnitten und geräumig. Für den kleinen Geldbeutel haben wir aber auch Zimmer", begründet Rix ihre Entscheidung, das Hotel zu übernehmen. Zudem hat die gebürtige Norddeutsche, die viele Jahre in Hotels im Ausland gearbeitet hat, wie sie erzählt, auch einen Wohnsitz in der Eifel.
Massive Verzögerung bei Sanierung des Spa-Bereichs
In dem halben Jahr seit der Übernahme ist viel passiert, erzählt Rix: "Ich habe zehn Zimmer renoviert, die sind komplett entkernt worden. Das war mühselige und harte Arbeit. Das habe ich bewusst so gemacht, weil meine Erfahrung sagt: Der Gast wird mir das zurückzahlen." Sie hofft also, dass die Investition von mehreren 100.000 Euro sich gelohnt hat.

Es läuft aber nicht alles gut, Rix zieht eine gemischte Bilanz. Ihre beiden großen Probleme sind der Personalmangel und die schleppende Sanierung des Spa-Bereichs im Keller des Hotels. Der war bei der Jahrhundertflut 2021 überschwemmt worden. Zwar wurden die Kosten der Sanierung nach Angaben der Stadt Hillesheim von der Versicherung übernommen - die Arbeiten zogen sich aber bis Oktober.

"Wenn das alles im März fertig geworden wäre, hätte ich super trällern und pfeifen können, was für einen tollen Spa-Bereich wir haben."
"Ich bin ganz ehrlich: Das hat viel zu lange gedauert, das hat mich sechs Monate gekostet. Und das ist schlecht, weil es eine Vorlaufzeit braucht, um das Spa zu bewerben." Ihr sei zugesagt worden, dass Pool, Saunen etc. im März fertig sein sollten. Dass sich das durch Materialengpässe und Handwerkermangel verzögert habe, sei verständlich, sagt Rix.

"Aber das hilft mir nicht, dass das verständlich ist." Ohne fertigen Spa-Bereich gab es keine Fotos davon. Ohne Fotos konnte man den Spa auch nicht bewerben. "Wenn das alles im März fertig geworden wäre, hätte ich super trällern und pfeifen können, was für einen tollen Spa-Bereich wir haben. Dann ist die Neugierde natürlich da. Jetzt müssen wir mit der Situation irgendwie umgehen."

Gemischte Bewertungen im Internet
Diese Situation spiegelt sich auch in Bewertungen, die Hotelgäste im Internet hinterlassen haben. Neben positiven Erlebnissen wird dort die Enttäuschung ausgedrückt, dass der Spa-Bereich nicht nutzbar war. Was auch kritisiert wird: Das Frühstück entspreche nicht dem, was man von einem Vier-Sterne-Hotel erwarten könne.

Auch das verschweigt Rix im Gespräch nicht, sondern spricht es von selbst an, denn es hänge mit ihrem zweiten Problem zusammen: dem Personalmangel. Über die Auslastung im vergangenen halben Jahr wolle sie nicht reden. Aber an Tagen, an denen wenige Zimmer belegt waren, sei es mit der Küche schwierig gewesen, wenn nur wenige Gäste bewirtet wurden.
Personalmangel ist großes Thema
Es sei überhaupt schwer, gutes Personal zu finden, auch im Service. Dass man dem Gast einen guten Morgen wünscht und ihn fragt, wie er geschlafen hat, was gut lief und was verbesserungswürdig ist - das sei für viele nicht verständlich.

"Wenn Sie sagen: Machen Sie mir mal eine schöne Tasse Kaffee - dann heißt das für den einen, der Kaffee kommt im Plastikbecher. Für den anderen bedeutet das eine schöne Porzellantasse mit einer Untertasse und einem Löffel dabei." So etwas müsse erst trainiert werden, sagt Rix.

Dafür habe sie eine Direktorin eingestellt, die das Personal schulen soll. Glücklicherweise habe man auch einen Küchenchef gefunden und bis dahin mit sogenannten Leihköchen zusammengearbeitet. "Für Familienfeiern und Ähnliches im Hotel konnten wir immer jemanden von außen hinzuziehen. Ich habe den Gästen etwas versprochen und muss mein Wort halten." Dazu habe es auch positive Rückmeldung gegeben.
Positiver Blick in die Zukunft
Das sei auch sonst der Fall, neben der negativen Kritik: "Grundsätzlich ist es schon so, dass die Gäste sich freuen, dass das Hotel da ist und wir ein feines Produkt haben." Sie sei positiv gestimmt für das Hotel, sagt Rix, aber das sei erst einmal Schwerstarbeit.
Jetzt gelte es, Erfahrungen zu sammeln. Vor allem auch, ob der Spa-Bereich weiter ein separates Angebot bleibt: "Oder kann ich All Inclusive machen, weil ich weiß, dass die Gäste das Hotel buchen, um den Spa-Bereich immer auch mitzunutzen?"

"Ich möchte ein lebendiges Haus."
Zudem sollen regionale Künstler im Hotel ausstellen können: "Ich möchte, dass es ein lebendiges Haus ist. Es geht schon in die richtige Richtung, aber ich wünsche es mir noch lebendiger." Im Hotel soll man gerne einkehren, innehalten, sich wohlfühlen und die Eifel genießen können.

Zusammen mit den anderen Betrieben in der Region soll das Klosterhotel Eifel dazu beitragen, dass die Gäste die Eifel genießen können. Dafür will Gesa Rix in naher Zukunft auch internationale Gäste außerhalb von Belgien und den Niederlanden ansprechen. In drei Wochen will sie mit den Plänen dafür beginnen.