Es ist eine ganz schöne Fitzelarbeit, bis alle 500 Pflanzen in Kübeln und Beeten in der Stadt Daun und ihrem Kurpark gegossen sind, sagt Sebastian Pech. Der Leiter des Bauhofs Daun und sein Team legen damit morgens um 6 Uhr los und sind dann einen halben Tag beschäftigt.
"Wir fahren von Beet zu Beet und gießen nach Bedarf. Wenn es trocken ist, fahren wir in der Regel alle zwei Tage raus", sagt Pech. Mit dem Unimog tankt ein Team aus zwei Mitarbeitenden 2.000 Liter und bringt das Wasser mit dem zehn Meter langen Schlauch des Fahrzeugs aus.
Wassersparen ist angesagt
Zwei Tankfüllungen reichen für die Blumen in Daun: "So viel, wie früher gegossen wurde, das können wir nicht mehr. Wir kommen mit 4.000 Litern aus. Wir sind da sehr sparsam unterwegs." Denn Klimawandel und Trockenheit wirken sich auch auf das Gießen in Daun aus.

Dabei hat es die kleine Stadt noch gut im Gegensatz zu größeren Städten, die mehr Wasser brauchen, um ihre Grünanlagen zu bewässern. Das Wasser entnimmt der Bauhof aus dem eigenen Brunnen der nahen Kläranlage, erklärt Pech. Das Wassernetz muss zum Gießen nicht angezapft werden.
Blumen mit weniger Wasserbedarf
Solange es - wie im Moment - immer mal wieder regnet, kann die Stadt auch weiter gießen: "Die Quellen, und davon haben wir hier rund um Daun viele, werden monatlich gemessen. Die Wasserstände werden dann geprüft, dass wir da nicht zu viel rausziehen."
"Die Pflanzen würden dann vertrocknen."
Im Moment seien die Quellen in der Vulkaneifel gut gefüllt. Wenn das aber wegen des Klimawandels nicht mehr so ist, müsste man die Pflanzen in der Stadt aufgeben, sagt Pech: "Die würden dann vertrocknen, das ist einfach so."

Dann würde nicht nur die Stadt Daun weniger schön aussehen, sagt Pech, es wäre auch für das Klima schlechter, wenn es weniger Pflanzen gibt. Aber: "Es gibt ja auch Blumen, die mit weniger Wasser auskommen. Wenn die Wasserknappheit fortschreitet, kann man umstellen."
Ein Umdenken hat schon jetzt eingesetzt: Der Bauhof wässert nicht jede Pflanze, jeden Baum oder jeden Strauch in Daun. Im Kurpark ist eigens ein Beet angelegt - etwa mit Sommerflieder und anderen Stauden und Weiden - das sich selbst überlassen und nicht gegossen wird: "Die Pflanzen kommen schon so klar."
Zuversicht beim Umgang mit Trockenheit
Auch in der Stadt selbst wachsen in manchen Kübeln Sträucher, um die sich der Bauhof nicht kümmert. Teilweise gießen auch die Geschäfte, vor denen die Kübel der Stadt stehen, die Blumen. Der Bauhof setzt nur eine Sommerbepflanzung und braucht dafür Anfang Juli etwa zwei Tage. In Frühling, Winter und Herbst bleiben die Kübel leer.

Und so ist Sebastian Pech vom Bauhof Daun zuversichtlich, dass die Stadt auch in Zukunft mit Klimawandel und Trockenheit gut umgehen kann: "Die ganz großen Städte müssen sich bestimmt umstellen. Die haben ja andere Mengen an Pflanzen, die sie wässern müssen, als wir in der kleinen Stadt Daun. Aber hier läuft es erstmal gut."