Der Stadtrat hat eine Machbarkeitsstudie in Auftag gegeben. Diese soll ermitteln, wie viele Fahrgäste eine direkte Busverbindung zum Petrisberg nutzen würden. Nur wenn genügend Fahrgäste gewonnen werden könnten, soll in einer zweiten Studie die Trasse weiter geplant werden.
Bustrasse gegen Seilbahn
Die Stadtverwaltung hatte zuvor dem Stadtrat vorgeschlagen, sich für die Studie, die nur eine Bustrasse untersucht, auszusprechen. Denn eine Bustrasse wäre nach Berechnungen von zwei Gutachtern günstiger als eine Seilbahn.
Die Linke hatte dagegen in einem Antrag gefordert, für die Seilbahn offen zu bleiben. Die Stadtratsfraktion der CDU aber argumentierte, es habe viele Beratungen und auch Workshops im Vorfeld gegeben. Ein CDU-Sprecher sagte, er sei davon überzeugt worden, dass Passagiere nicht in eine Seilbahn steigen wollten, um in der Stadt oder auf dem Petrisberg dann wieder in einen Bus umzusteigen. Daher habe seine Fraktion sich von der Seilbahn verabschiedet.
Ortsbeirat setzt eher auf kleine Schritte
Im Stadtteil Kürenz sei der Vorschlag für eine Machbarkeitsstudie kontrovers diskutiert worden, führte Ole Seidel (Bündnis 90/Grüne) im Stadtrat aus. Für ihn sei fraglich, ob eine solche Bustrasse überhaupt noch zeitgemäss sei. Denn sie stelle einen großen Eingriff dar - und ob sie überhaupt umsetzbar sei, sei ja offen. Dagegen ließe sich mit kleinen Schritten manchmal mehr für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel erreichen.
Gutachten empfiehlt, nur Bustrasse zu prüfen
Manche Stadtratsmitglieder hatten im Vorfeld trotzdem dafür plädiert, nicht nur eine Bustrasse sondern auch die Seilbahn- Variante zu untersuchen. Im Vorfeld hatten auch Wissenschaftler der Hochschule Trier und der Universität kritisiert, dass ein Gutachten, nach dem die Bustrasse günstiger sein soll, nicht objektiv urteile. Die Wissenschaftler von "Scientists for Future" hatten daher an die Stadtratsmitglieder vor der Sitzung einen offenen Brief verfasst.
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Alle Varianten diskutieren
Darin hatten die Wissenschaftler dem Stadtrat empfohlen, eine ergebnisoffene Untersuchung durchzuführen, anstatt sich lediglich für eine Machbarkeitsstudie für die Bustrasse zu entscheiden.
Auch die Lokale Agenda 21 hatte sich dafür aus, eine Seilbahn als mögliche Option zu untersuchen. Die Wissenschaftler von Hochschule und Universität hatten dem Stadtrat außerdem dazu geraten, bei seiner Entscheidung das Fachwissen von Professoren einzubeziehen. Zu dem Thema gebe es schon umfangreiche Vorarbeiten der Hochschule Trier.
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Verbindung zwischen Westen und Osten
Hintergrund der Debatte um den Petrisbergaufstieg ist, dass es bislang keine direkte Verbindung zwischen dem Trierer Osten und dem Westen gibt. Häufig kommt es auf der Strecke daher zu Staus. Die Machbarkeitsstudie soll 200.000 Euro kosten. Sollte sie zum Ergebnis kommen, dass eine Bustrasse zum Petrisberg auch genutzt würde, bräuchte diese aber wieder Jahre bis sie realisiert werden könnte. Nach Angaben der Stadt könnte sie frühestens in zehn Jahren gebaut werden.