Kerpen in der Vulkaneifel liegt etwa eine Stunde von Köln entfernt. "Ein Katzensprung" verspricht Christian Thimm, der Veranstalter eines Musik-Events, das deshalb auch "Katzensprung-Festival" heißt.
Das Problem ist: Die Location, eine alte Strumpf-Fabrik, liegt auch nur einen Katzensprung von den Anwohnern entfernt. Und die sind genervt. Die Bässe bringen sie nach eigenen Angaben um den Schlaf. Mit offenem Fenster zu schlafen? Daran sei nicht mehr zu denken.
Bürgerinitiative stellt sich gegen das Festival
Acht Sommer-Wochenenden feiern rund 300 Gäste in der früheren Fabrik. Und das ist nach Ansicht einiger Bürger aus Kerpen und dem Nachbarort Flesten viel zu oft. Sie haben sich inzwischen in einer Bürgerinitiative zusammengetan, weil sie sich um das Dorf sorgen - auch als Urlaubsort.
Auch der frühere Ortsbürgermeister Rudolf Raetz ist mit dabei. Er sagt: "Die Leute suchen Erholung in Kerpen. Sie wollen wandern, und die wollen nicht am Wochenende mit Musik über zig Stunden beschallt werden."
Veranstalter: "Ich kann Anwohner verstehen"
Auch bei der Polizei sind diesen Sommer etliche Beschwerden wegen des Festivals eingegangen. Veranstalter Christian Thimm hat allerdings eine Genehmigung für sein Event.
Im übrigen sei Thimm auch kompromissbereit, sagt er. Er sei auf die Bitten der Gemeinde eingegangen.
Lösung für nächstes Jahr gesucht
Im nächsten Jahr will Thimm allerdings alles anders machen. Und gemeinsam mit den Anwohnern eine Lösung für die Zukunft des Festivals finden, das von vielen jungen Leuten aus der Umgebung auch gut angenommen werde.
Am Mittwoch ist der Konflikt noch einmal Thema im Gemeinderat Kerpen, am Wochenende ist eine Ortsbegehung geplant. Ob dies zur Einigung führt? Unklar.