"Ich war reichlich nervös vor dieser Live-Kappensitzung, weil es das erste Mal war, dass wir so etwas unter Corona-Bedingungen gemacht haben", sagt Daniel Marx, Vorsitzender und Sitzungspräsident Idarer-Karneval-Gesellschaft.
Das Publikum feierte ausgelassen und in guter Stimmung. Drei Stunden Programm brachte die IKG auf die Bühne. Keine Prunksitzung, wie sie sonst üblich sind, sondern Karneval in komprimierter Form.
Die Närrinen und Narren waren begeistert und Daniel Marx glücklich, dass alles so gut klappte. Zwei weitere wird es bis Karnevalssonntag noch geben.

Mit ihrer Live-Kappensitzung haben die Narren der Karnevals-Gesellschaft aus Idar-Oberstein dieses Jahr wirklich etwas Ungewöhnliches gewagt. Denn eine Veranstaltung vor Publikum ist auch zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie eine Seltenheit.
Die meisten Karnevalsvereine in der Region Trier verzichten in dieser Session erneut darauf, Präsenz-Veranstaltungen zu organisieren. Doch für Sitzungspräsident Daniel Marx aus Idar-Oberstein war klar, dass es nicht noch einmal ein Jahr ohne Karneval geben darf.
"Als ich letztes Jahr zu Hause saß und absolut nichts los war - das hat sich wirklich richtig bescheiden angefühlt."
Corona-konformes Konzept mit 2G+
Es habe viele Überlegungen und Gespräche mit dem Ordnungsamt gegeben, um ein Corona-konformes Konzept für die Kappensitzung vorlegen zu können, sagt Marx. Statt der Heidensteilhalle, in der normalerweise bis zu 400 Menschen Platz finden, entschied sich die Karnevals-Gesellschaft, die Kappensitzung deutlich kleiner im Vereinsheim stattfinden zu lassen.
Rund 80 Leute waren am Samstagabend auf der Kappensitzung. Die Voraussetzung: Egal ob geimpft oder genesen - jeder musste mit seiner Eintrittskarte ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen können. Der Vorteil: In der Halle entfiel die Maskenpflicht.
"Ich freue mich unfassbar, dass wir das machen konnten."
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Live-Kappensitzung nicht unumstritten
Die Entscheidung, trotz der anhaltenden Corona-Pandemie live und mit Publikum zu feiern, sei im Verein nicht unumstritten gewesen, so der Vorsitzende. Ein paar Mitglieder würden diese Session wegen Corona aussetzen. Ihnen sei das Risiko, sich mit Corona anzustecken, zu groß gewesen. Die Mehrheit habe sich aber für die Präsenz-Kappensitzung ausgesprochen.
Digitale Kappensitzung war keine Option
Eine digitale Sitzung, wie es viele andere Vereine vorziehen, kam für Daniel Marx nicht infrage. Es springe einfach der Funke nicht über, wenn Fastnacht vor dem Bildschirm stattfinde.
"Fastnacht ist etwas, das man live erleben muss. Gemeinsam schunkeln und mitsingen und sehen, was auf der Bühne passiert. Das macht für mich Fastnacht aus."
Hoffnung auf 2023
Zwei "echte" Kappensitzungen der Idarer-Karneval-Gesellschaft stehen kommende Woche noch auf dem Programm. Das sollte die Hunsrücker Narren auch darüber hinweghelfen, dass die Straßenfastnacht mit den Veranstaltungen an Weiberdonnerstag und Rosenmontag dieses Jahr nicht stattfinden kann.
Zwar seien diese Veranstaltungen beliebt und auch für den Verein wichtig, um Geld einzunehmen. Das Risiko für solche großen Zusammenkünfte sei aber noch zu hoch, so der Vorsitzende Marx. So hoffen die Narren aus Idar-Oberstein, im Jahr 2023 endlich wieder Karneval "wie früher" feiern zu können.