Ein Flugzeug steht auf dem Startfeld des Regionalflughafens Frankfurt-Hahn (Foto: SWR)

Verwirrung um Hunsrück Airport

Investor für Flughafen Hahn muss zahlen

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Holger Schäfer, Christian Buttkereit
Sebastian Grauer
Foto von Sebastian Gauer, Redakteur bei SWR Aktuell im Regionalbüro Traben-Trarbach (Foto: SWR)

Der Verkauf des Flughafens Hahn ist noch immer nicht vollzogen trotz einer Frist bis Mitternacht. Nach SWR-Informationen hat der neue Investor SWIFT Conjoy bis zum Dienstagabend nicht bezahlt.

Ob bis Mitternacht noch gezahlt wurde, ist bislang nicht bekannt. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters ließ offen, was passiert, wenn der neue Investor nicht fristgerecht zahlt. Für den Vormittag hat er ein schriftliches Statement angekündigt. Der Insolvenzverwalter hatte zuvor bereits eingeräumt, dass sich der Verkauf des Flughafens verzögert hat und mitgeteilt: "Dass sich der Eintritt der Bedingungen verzögert hat, sei aus Sicht des Verwalters natürlich für alle Beteiligten ärgerlich." Der Frankfurter Investor SWIFT Conjoy äußerte sich auf SWR-Anfrage bislang nicht dazu.

Die Frist ist nach SWR-Informationen rechtlich zwar nicht bindend, es ist aber dennoch möglich, dass der Verkauf platzt. Für die Fluggäste würde sich auch dann zunächst nichts ändern: Nach Angaben des Betriebsrates des Hunsrück-Airports geht der Flugbetrieb normal weiter.

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Die SWIFT Conjoy hatte im Sommer den Zuschlag für den Flughafen Hahn erhalten und einen Kaufvertrag unterschrieben. Neben der SWIFT Conjoy waren noch weitere Unternehmen am Kauf des Flughafens interessiert.

Betriebsratsanwalt gegenüber SWIFT Conjoy skeptisch

Der Anwalt des Betriebsrates des Flughafens Hahn, Georg Wohlleben, hatte in der Vergangenheit bereits erhebliche Zweifel daran geäußert, dass der Verkauf an die SWIFT Conjoy gelingen werde. Die Zeichen deuteten in eine schlechte Richtung, sagte der Jurist dem SWR. Er habe die Vermutung, dass der Verkauf an die SWIFT Conjoy platzen werde.

Georg Wohlleben kritisierte ebenfalls die fehlende Kommunikation des neuen Frankfurter Investors: "Normal wäre es gewesen, dass sich die Erwerberseite mit der Belegschaft in Verbindung setzt. Da ist bisher null Komma nichts geschehen, gegenüber Belegschaft und Betriebsrat."

Flughafen seit Oktober 2021 in der Insolvenz

Der einstige US-Militärflughafen im Hunsrück mit einer seltenen Nachtfluggenehmigung hatte im Oktober 2021 Insolvenz angemeldet. Nach Angaben des Insolvenzverwalters hat sich die wirtschaftliche Lage des Flughafens aber zuletzt verbessert.

Aktuell werden vom Flughafen Hahn mehr als 30 Flugziele angeboten. Ein Großteil davon vom irischen Billigflieger Ryanair. Die Airline fliegt unter anderem nach Palma de Mallorca, London sowie Mailand. Nach Angaben von Branchenkennern stockt Ryanair schon seit März seine Strecken am Flughafen Hahn wieder auf. Das liege auch an einem Streit zwischen der irischen Billigairline und dem Flughafen in Frankfurt wegen Gebühren. Davon könne der Hahn profitieren.

Passagierzahlen noch nicht auf Vor-Corona-Niveau

Nach Angaben der Deutschen Verkehrsflughäfen wurden in den vergangenen drei Quartalen des Jahres etwa eine Million Passagiere am Hahn abgefertigt. Laut Statistik sind das zwar 140 Prozent mehr Passagiere als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, aber immer noch etwa 200.000 weniger als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019.

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