Jürgen Meyer, der Leiter des Wildtierzentrums in Saarburg, krault seinen Shamohühnern das Gefieder. Drei von ihnen haben derzeit eine wichtige Sonderaufgabe. Sie brüten Schwaneneier aus.
Schwanenmutter ohne Kopf
Sie stammen aus einem Schwanennest, das in Konz in der Nähe des Radweges war. Eine Frau hatte bemerkt, dass das Muttertier ohne Kopf neben dem Nest lag. Jürgen Meyer sagt: "Ob es ein Fuchs oder ein freilaufender Hund war, weiß man nicht. Leider gibt es auch Menschen , die so etwas machen."
Die Frau, die die Notlage bemerkte, hat sich um die Eier des Schwans gekümmert. Sie hat sie warm gehalten und für optimale Luftfeuchtigkeit gesorgt, sagt Jürgen Meyer anerkennend. Anschließend hat sie uns die Eier gebracht. "Sie hat auf jeden Fall alles richtig gemacht."
"Um den Küken noch eine Chance zu geben, lassen wir unsere Shamos brüten und das machen sie auch ganz gut."
Möglich sei, dass die Eier, bevor sie gefunden wurden, schon zu stark abgekühlt waren. Es könne auch sein, dass sie nicht befruchtet sind.
Schwanenküken könnten adoptiert werden
Jürgen Meyer will es auf jeden Fall probieren. Schlimmstensfalls kommt halt nichts raus, sagt er. Aber wenn es klappt, dann sehen die Schwanenküken als erstes das Huhn. Das ist dann sozusagen ihre Mama. Diese adoptiert dann die Kleinen. Jürgen Meyer ist zuversichtlich, dass das auch in diesem Fall so laufen könnte. "Die Shamohühner machen das bei Enten, Gänsen und eben auch Schwänen", sagt er.
Wann es dann im Wildtierzentrum bei Saarburg möglicherweise Schwanennachwuchs geben wird, kann man nicht sagen. Unklar ist, in welchem Entwicklungsstadium die Eier sind. Jürgen Meyer würde sich aber sehr über junge Schwäne freuen. Sie sollen auf jeden Fall ihre Chance bekommen.