Ein Gast füllt an der Rezeption eines Hotels einen Anmeldeschein aus (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Stephanie Pilick)

Viele Herbstgäste in Hunsrück, Eifel und an der Mosel

Hotels in der Region: Ausgebucht und trotzdem Sorgenfalten

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In den Herbstferien ist in den Hotels der Region Trier viel los. Gäste aus ganz Deutschland kommen. Doch Corona, die Energiepreise und Personalmangel machen den Hoteliers Sorgen.

Schon beim Öffnen der Tür kommt einem das surrende Geräusch von Staubsaugern entgegen. Am Ende des Gangs huschen mehrere Servicekräfte, bepackt mit frisch gewaschenen Bettlaken, in Richtung Treppe. Und an der Rezeption steht das Telefon nicht still. Im Trierer Hotel Blesius Garten ist in den Herbstferien einiges los.

Mitarbeiterinnen an der Rezeption vom Blesius Garten. (Foto: SWR, Lara Dudek)
An der Hotelrezeption des Blesius Garten gibt es jetzt in den Herbstferien viel Arbeit.

Gerade erst war das Hotel noch wegen einer Veranstaltung ausgebucht. Jetzt muss alles hübsch gemacht werden für die neuen Gäste in der ersten Herbstferienwoche.

Ausgebuchte Hotels in Eifel, Hunsrück und an der Mosel

Die Buchungslage für die restlichen Oktober-Wochen sieht gut aus. Etwa 80 Prozent der Betten sind belegt. "Und daran wird sich mit Sicherheit noch etwas ändern, denn viele Buchungen kommen sehr kurzfristig", sagt Monika Tonkaboni. Seit Corona stelle sie fest, dass nur noch wenige Gäste langfristig planen.

Die Leiterin des Hotels Blesius-Garten in Trier Olewig Monika Tonkaboni (Foto: SWR, Lara Dudek)
Seit Corona stellt die Trierer Hotelleiterin Monika Tonkaboni fest, dass nur noch wenige Gäste langfristig planen. So auch in den Herbstferien.

Ein Phänomen, das auch andere Hotels, Tourismusverbände und Jugendherbergen in der Region kennen. Das Internet mache es den Gästen dabei auch deutlich einfacher, noch auf den letzten Drücker zu buchen.

"Wir mussten unsere Stornierungsoptionen bei den großen Internet-Buchungsplattformen anpassen, damit wir die gleichen Bedingungen haben und die Gäste in den unsicheren Zeiten flexibler sind."

Hotels und Restaurants suchen Fachkräfte

Neben Corona und explodierenden Energiekosten fehlt den Hotels Personal, so Astrid Hau, Kreisvorsitzende des Dehoga Kreisverbands Trier-Saarburg. Vor allem Studenten und Aushilfen, die in den Jahren vor der Pandemie meist während der Hochsaison zur Verfügung standen, werden schmerzlich vermisst.

Ganz zu schweigen von Auszubildenden. Corona ließ vielen kaum eine Wahl und sorgte dafür, dass sie in andere Jobs abgewandert sind. Viele Gastronomen haben seitdem mehr Ruhetage und kleinere Speisekarten. Andere schließen sogar.

"Wir selber haben zwei Betriebe und ich muss schauen, ob ich den kleineren nicht besser schließe, um das Personal im größeren einsetzen zu können."

Fachkräfte aus Nordafrika

Not macht erfinderisch. Mit Hilfe eines Pilotprojekts der Bundesagentur für Arbeit suchte sich Monika Tonkaboni Personal aus Afrika.

"So haben wir zum Beispiel auch Mitarbeiter aus Tunesien, Marokko und anderen nordafrikanischen Ländern einfliegen lassen. Diese Menschen sind erfahren im Tourismus und haben vorher in ihrer Heimat schon in Hotels gearbeitet."

Schließlich müsse der Nachwuchs irgendwo herkommen und viele junge Menschen im Ausland seien motiviert, so die Hotelbetreiberin. Für die kommenden Monate hofft Monika Tonkaboni so mal wieder durchatmen zu können. Zumindest um das Personal muss sie sich erstmal keine Gedanken mehr machen.

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