Probenehmer an der Messstation in Kanzem an der Saar. (Foto: SWR, Angelina Marx)

Wasserqualität leidet bei Hitze

Messstation Kanzem reagiert schnell auf hohe Wassertemperaturen

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Hitze und Trockenheit lassen auch in der Saar die Wassertemperaturen steigen. Eine Messstation in Kanzem überprüft die Wasserqualität, damit das nicht zum Problem wird.

Die Idylle trügt ein bisschen. Die runderneuerte Messstation in Kanzem ist ein kleines weißes Häuschen. Es steht am Altarm der Saar. Die Uferwiesen sind dicht bewachsen. Nussbäume spenden Schatten. Die Saar plätschert dahin. Michael Engel vom Landesamt für Umwelt sagt, der Eindruck könne über Probleme hinwegtäuschen. Denn wie alle stauregulierten Flüsse hätte auch die Saar im Sommer ihre Probleme.

In diesem Haus ist die Messstation in Kanzem an der Saar. (Foto: SWR, Angelina Marx)
In diesem Haus ist die Messstation in Kanzem an der Saar.

"Bei frei fließenden Gewässer haben wir eine gewisse Abkühlung durch die Bewegung und Durchmischung."

Michael Engel vom Landesamt für Umwelt an der Messstation in Kanzem an der Saar. (Foto: SWR, Angelina Marx)
Michael Engel vom Landesamt für Umwelt an der Messstation in Kanzem an der Saar.

Das falle bei der Saar weg, seit sie in den vergangenen Jahrzehnten gestaut wurde. In diesem Juli und August lag die Wasser-Temperatur an der Saar schon einige Tage über 24 Grad. Problem ist dann, dass damit auch häufig der Sauerstoffgehalt sinkt. Das kann für Fische und andere Lebewesen im Wasser gefährlich werden.

Regelung mit Wasserkraftwerken

Die Wasserkraftwerke müssen dann die Energiegewinnung einstellen. Dann soll das Wasser, das nicht durch die Turbinen fließt, über das Wehr fallen. Dadurch reichert sich das Wasser wieder mit Sauerstoff an. So könne das Problem schnell behoben werden.

Niedrige Wasserstände vor allem an Bächen ein Problem

Viele kleinere Gewässer wie Bäche seien in diesem Sommer sogar stellenweise ganz ausgetrocknet. Das Problem gebe es an der Saar nicht. Zudem sorge die Stauhaltung für stabile Pegel. Allerdings stocke es beim Abfluss. Denn derzeit fließe auch nur rund ein Viertel der Wassermenge durch die Saar ab, die sie sonst führt. Ungünstig wird das dann, wenn Schadstoffe eingeleitet würden. Denn die würden dann kaum verdünnt.

Regelmäßige Messungen

Um Gefahren vorzubeugen, wird das Wasser an der Messstation in Kanzem alle zehn Minuten auf verschiedene Substanzen kontrolliert. Das geschieht automatisch. Aus den Proben lassen sich Temperatur, Schadstoffgehalt und Algenwachstum ablesen. Ein Spezial-Gerät kann die Algenentwicklung direkt anhand eines Farbstoffs bestimmen. Auch dann kann an der Staustufe mit mehr Wasser über dem Wehr reagiert werden.

Dieses Gerät überprüft die Entwicklung von Algen in der Saar. (Foto: SWR, Angelina Marx)
Dieses Gerät überprüft die Entwicklung von Algen in der Saar.

Die Daten von Kanzem werden auch nach Fankel zu RWE Power übertragen, sodass die auch schon zeitnah sehen, wie die Konsequenzen sein werden und reagieren können.

Ein Anwohner aus Kanzem schaut jeden Tag nach dem Rechten in der Station. Sie läuft ansonsten vollautomatisch. Ein Mitarbeiter des Landesamtes kommt etwa alle zwei Wochen, um die Messgeräte zu kontrollieren und zu reinigen.

Zwei Mitarbeiter sehen immer wieder nach dem Rechten bei der Messstation in Kanzem an der Saar.  (Foto: SWR, Dunja v. Morzé)
Zwei Mitarbeiter sehen immer wieder nach dem Rechten bei der Messstation in Kanzem an der Saar.

Technik besser vor Hochwasser geschützt

Die runderneuerte Station wurde auf eine Art Podest gebaut. So steht sie zwar in Ufernähe, die Technik liegt aber rund 1,45 Meter höher als in der alten Station. Sollte es zu einem Hochwasser kommen, wäre die Technik sicher. Zumindest für ein Hochwasser, wie es statistisch alle 200 Jahre vorkommt. Auch wenn man sich derzeit bei der Trockenheit ein Hochwasser kaum vorstellen kann.

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