Für Familie Grieshop ist die finanzielle Unsicherheit in der Landwirtschaft nichts Ungewöhnliches. Auf 60 Hektar bauen sie Obst und Gemüse an. Auf zehn Hektar wachsen nur Erdbeeren. Damit sind sie extrem wichtig für den Umsatz des Betriebs.

Ein Familienbetrieb, verankert in der Region
An der Mosel ist der Betrieb bekannt. Die Obstbauern haben viele Kunden. Anfangs haben Grieshops zehn Jahre lang Gemüse im Nebenerwerb produziert, um die lokalen Supermärkte zu beliefern. Heute beliefert der Hof etwa 70 Hotels und Restaurants in der Region. Der größte Teil ihrer Produktion geht inzwischen an zwei Supermarktketten.
"Unser Steckenpferd ist, saisonale Produkte aus der Region für die Region zu vermarkten."
Betrieb leidet unter Ukraine-Krieg
Für die Erdbeere sei es dieses Jahr, abgesehen von der Trockenheit, eine gute Saison, sagt Margret Grieshop. Die Ernte ist in vollem Gange und die Beeren sind sehr beliebt. Das Wetter passt, vieles andere bereitet der Familie aber schlaflose Nächte. Der Ukrainekrieg, unterbrochene Lieferketten durch Corona - das alles hat die Preise in die Höhe getrieben. Und das merken auch die Landwirte.

"Man bekommt kaum Düngemittel außerdem sind die Preise dafür fast um 100 Prozent gestiegen."
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Die Düngerpreise seien explodiert, sagt Margret Grieshop. Dazu kommen die hohen Dieselpreise. Diesel brauchen sie für ihre Traktoren und die für Bewässerungspumpen, denn es ist extrem trocken. Dann kämen noch die Kosten für die Verpackung, also die Schalen für die Erdbeeren, hinzu, die ebenfalls gestiegen seien. Und dann wären da noch die Personalkosten und damit die Erhöhung des Mindestlohns. Für ihren Betrieb, der mit circa 100 Saisonarbeitern pro Jahr arbeite, sei das ein enormer Kostenpunkt, so die Bäuerin.
Der Großhandel bestimmt den Preis
Die Kosten steigen. Die Erdbeerbauern aber könnten die gestiegenen Kosten nicht einfach auf den Erdbeerpreis draufschlagen. Zu groß sei die Konkurrenz.
"Wenn ich meine Erdbeeren anbiete für 3,50 Euro und Aldi bietet morgen die deutschen Erdbeeren für 1,50 Euro an, kriege ich meine Erdbeeren hier nicht verkauft. Das heißt, ich muss mit dem Preis runtergehen."
Eine schwierige Situation. Die Grieshops müssen also auf die Konditionen der Großhändler eingehen. Denn die Erdbeeren müssten am gleichen Tag verkauft werden, sagt die Landwirtin. Sie ließen sich nicht lagern. Wenn sie nicht verkauft würden, dann würden sie auf dem Kompost landen und der Betrieb hat nichts daran verdient.

Angst um die Zukunft
Ob die Einnahmen am Ende reichen, um den Betrieb weiter zu führen, wird Familie Grieshop erst mit der Bilanz am Ende des Jahres sehen. Wenn sie bis dahin negative Zahlen schrieben, könnten sie die Arbeit sein lassen, so Margret Grieshop resigniert, denn die Bedingungen für Gemüseanbau würden ja nicht besser werden in Zukunft.