Eine Führerscheinprüfungsstelle beim TÜV. (Foto: dpa Bildfunk, Uwe Zucchi)

Amtsgericht Trier

Geldstrafe für Schummeln bei der Führerschein-Prüfung

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Ein Mann hat einen Freund zur Führerscheinprüfung geschickt, damit dieser für ihn die Theorie besteht. Das Amtsgericht Trier hat ihn deswegen zu einer Geldstrafe verurteilt.

Der Verurteilte betritt den Verhandlungssaal im Trierer Amtsgericht am Mittwoch in etwas geduckter Haltung. Er spricht sehr leise, als die Richterin ihn fragt, ob er die Vorwürfe zugibt. Er schildert, wie er für die Führerscheinprüfung gelernt und am Computer auch immer wieder dafür geübt habe. Dort habe alles geklappt. Als er dann die theoretische Prüfung ablegen wollte, sei er so nervös gewesen, dass er zu viele Fehler gemacht habe und durchgefallen sei.

Angst vor zweitem Anlauf

Er brauche aber dringend die Fahrerlaubnis für seine Arbeit und auch, um seine Tochter zu sehen. Er lebt in der Nähe von Trier, seine Tochter in einer anderen Stadt im Kreis Trier-Saarburg. Einige Tage vor der zweiten Prüfung sei er dann auf die Idee gekommen, seinen Freund zu fragen, ob er nicht für ihn zur Prüfung gehen könne. Denn der Freund habe kurz davor die Theorie bestanden. Er habe ihm dafür seinen Ausweis überlassen.

Das Amtsgericht Trier hat einen Mann zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er einen Freund zu seiner Führerscheinprüfung geschickt hat. (Foto: SWR)
Das Amtsgericht Trier hat einen Mann zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er einen Freund zu seiner Führerscheinprüfung geschickt hat.

Täuschung fliegt auf

Einer der Prüfer habe den Mann aber wiedererkannt, wie die Anwältin des Mannes auf Nachfrage des SWR erklärt. Daher musste auch er sich in einem gesonderten Prozess dafür verantworten und ist zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die Richterin argumentiert, daher müsse auch der Angeklagte, der seinen Freund dazu angestiftet habe, mit einer Geldstrafe als Urteil leben. Das bedeutet: 90 Tagessätze à 15 Euro. Außerdem gehe es ja bei einer Führerscheinprüfung genau darum, dass nur die Menschen Auto fahren dürften, die auch die Verkehrsregeln kennen würden.

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Angeklagter beteuert, nicht weiter mit Personalien zu tricksen

Die Richterin ermahnt den Angeklagten, künftig beim Umgang mit Personalien ehrlich zu sein und sich an die Gesetze zu halten. Schließlich sei er in dieser Hinsicht sogar vorbestraft. Dabei sei es um Computerbetrug gegangen. Der Angeklagte entschuldigt sich mehrfach vor Gericht. Am Ende ist er aber auch ein bisschen hoffnungsvoll: Schließlich sei er jetzt nicht mehr gesperrt, die Behörden hätten ihm gestattet, in diesem Monat einen neuen Anlauf für die Führerscheinprüfung zu nehmen.

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