Eifeler Fußballer sitzt in der Ukraine fest

TuS Platten bangt um Mitspieler im ukrainischen Kriegsgebiet

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Ludger Peters

Noch einmal die Familie in der Ukraine sehen und zusammen Geburtstag feiern. Das war der Plan des gebürtigen Ukrainers Dmytro Shuklin. Doch jetzt sitzt der Mann aus Wittlich mitten im Krieg fest.

Voller Vorfreude auf das gemeinsame Geburtstagsfest steigt Dmytro "Dima" Shuklin mit seiner deutschen Frau und den zwei Kindern am 20. Februar in einen Flieger nach Kiew. Mit Eltern und Geschwistern will er in einer Kleinstadt in der Zentralukraine - solange es noch geht - seinen 35. Geburtstag feiern.

Raketen und Krieg statt Geburtstagskuchen

Aus dem Fest wird nichts. Denn an Dmytros Geburtstag, dem 24. Februar, feuert Russland die ersten Raketen auf die Ukraine ab. Dass es so schnell gehen würde, damit hatte niemand in der Familie gerechnet, berichtet Ingo Herges, einer seiner Vereinskameraden beim TuS Platten, der mit ihm in Kontakt steht.

Flucht aus dem Kriegsgebiet missglückt

Mit dem Auto des Bruders macht sich Dmytro mit Frau und Kindern auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze. Seine deutsche Frau und die Kinder werden durchgelassen. Dmytro halten die Grenzposten fest. Männer mit ukrainischem Pass dürfen das Land nicht mehr verlassen. Sie werden bei der Armee gebraucht. Die Familie wird getrennt. Seitdem ist für die vier nichts mehr wie es war.

"Ich habe doch nur noch diesen ukrainischen Pass, ansonsten fühle ich mich als Deutscher. Frau und Kinder brauchen mich"

Shuklin besitzt nach Angaben seines Vereins eine ständige Niederlassungserlaubnis für Deutschland und lebt seit neun Jahren hier. Er arbeitet für eine Spedition in Wittlich. Seine Frau und die Kinder sind nach der Flucht in letzter Minute jetzt wieder in Deutschland.

Platten bittet Politiker um Hilfe

Bei seinem Fußballverein, dem TuS Platten, sind seine Mitspieler entsetzt über die Tragödie und wollen sich jetzt für ihren "Dima" einsetzen.

"Vor zwei Wochen wäre es für mich undenkbar gewesen, dass ich einen Menschen kenne, der gezwungen ist, sich einer kriegerischen Auseinandersetzung zu stellen"

In einem offenen Brief wenden sich Dmytros Vereinskameraden an Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Bürgermeister und einen Landrat. Sie bitten um Hilfe aus der Politik, damit Dima zu seiner Familie zurückkehren kann.

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