Freitagmittag haben in der Trierer Innenstadt etwa 200 Demonstranten des Aktionsbündnisses "Fridays for Future" protestiert. Eine Sprecherin moniert, dass in letzter Zeit viele politische Entscheidungen in die falsche Richtung gingen. So wurde auf dem G7-Gipfel entschieden, dass sich mehrere Länder wieder an Gasverträge binden möchten, und zwar mit Katar. Und das für eine sehr lange Zeit. Das würde aber das angestrebte Klimaziel von höchstens 1,5 Grad Celsius scheitern lassen. Außerdem dürfe sich Deutschland nicht noch einmal an eine Autokratie binden.
Klimaschützer kritisieren Gasversorgung durch Katar
Man habe ja gesehen, was passiert, wenn man von Autokratien abhängig sei wie im Fall Russland. Und deswegen sei das so nicht tragbar. Weiterer Kritikpunkt ist, dass das EU-Parlament vor zwei Tagen dafür gestimmt hat, Investitionen in Gas und Atomkraft als nachhaltig einzustufen.
Politik für Energie-Entscheidungen in Kritik
Die Demonstranten fordern dagegen einen weltweiten Ausstieg aus der Atomenergie. Und Gas ist ihrer Einschätzung nach nicht klimafreundlich. Sie kämpfen mit der Aktion nach eigenen Angaben für die Achtung der Natur weltweit. Der Protest gilt auch dem Verbrauch der Ressourcen. In vielen Regionen der Erde würde damit die Lebensgrundlage der Menschen zerstört.
Protest für Klimagerechtigkeit
In ihren Redebeiträgen kritisieren die Teilnehmenden, dass viele Menschen keinen Zugang zu erschwinglicher Energie hätten. Ihr Protest richtet sich auch gegen das Aussterben von Kulturen. Es seien weiße Menschen aus Europa und Nordamerika, die seit Beginn der Industrialisierung mehr als zwei Drittel des CO2 ausgestoßen hätten. Die Demonstrierenden sehen die Klimakrise somit auch als eine Folge des Kolonialismus. Manche der Teilnehmenden haben aber auch Anliegen, die die Region Trier betreffen. So richtet sich eine Gruppe in ihrem Protest konkret gegen das geplante Gewerbegebiet auf der Mehringer Höhe.