Ein Auf und Ab. Das ist man am Flughafen Hahn im Hunsrück gewöhnt, nicht nur auf der Lande- und Startbahn, sondern auch bei den Passagier- und Frachtzahlen.
Ein Auf gibt es derzeit bei den Passagierzahlen, sagt der neue Geschäftsführer des Flughafens, Rüdiger Franke. "Beim Passagierverkehr haben wir erfreuliche Zuwächse in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr von über 26 Prozent." Damit seien die Zahlen vor der Corona-Krise wieder erreicht worden, sagt Franke. "Das ist dem allgemeinen Reiseverhalten geschuldet, aber natürlich auch dem Trend, dass die Low-Cost Airlines deutlich besser im Markt wachsen als andere."
Passagiergeschäft am Flughafen Hahn entwickelt sich gut
Mit Low-Cost Airlines ist am Flughafen Hahn vor allem die irische Airline Ryanair gemeint. Das Unternehmen fertigt im Hunsrück einen Großteil der rund 1,4 Millionen Passagiere ab, die in den ersten drei Quartalen dieses Jahres im Hunsrück gestartet oder gelandet sind.
Hahn-Geschäftsführer Franke sieht in der Airline einen verlässlichen Partner und will deswegen auch weiterhin mit den Iren zusammenarbeiten. "Wir haben gute und vernünftige Verträge verhandelt", sagt Franke.
Die irische Fluggesellschaft Ryanair stationiert zum Sommerflugplan 2024 ein drittes Flugzeug am Flughafen Hahn im Hunsrück. Vom Unternehmen heißt es, damit würden 30 neue Jobs in der Region geschaffen, außerdem mehr als 1.000 Arbeitsplätze unterstützt. Ab April wird Ryanair von Hahn aus 32 Ziele anfliegen, darunter neue in Marokko und Italien. Ryanair hatte sich in der Corona-Krise stark aus Deutschland zurückgezogen.
Neue Arbeitsplätze, Shops und Sanitäranlagen
Der neue Eigentümer, das Trierer Unternehmen Triwo, hat den Flughafen im Frühjahr übernommen und angekündigt, in die Infrastruktur mehrere Millionen Euro zu investieren. Das Passagiergeschäft am Hahn soll ebenfalls vorangetrieben werden, sagt Geschäftsführer Franke. "Wir haben Shops entwickelt, wir haben jetzt mehr Märkte hier im Terminal und wir werden im kommenden Jahr das Terminal auch etwas umbauen, weil wir dann im Bereich der Passagierabfertigung neue Körperscanner bekommen."
Zudem seien die Sanitärbereiche erneuert und 50 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen worden. Damit soll die Passagierabfertigung effizienter gestaltet und ein Wachstum erreicht werden.
Fracht bleibt Sorgenkind am Hahn
Eine der größten Baumaßnahmen steht aber noch bevor. Die Sanierung des Vorfeldes. Dort ist der Beton so stark beschädigt, dass mehrere Parkpositionen für Flugzeuge aktuell nicht genutzt werden können. Erste Arbeiten haben bereits begonnen.
Das Ab im Frachtgeschäft bleibt ebenfalls ein Sorgenkind am Hahn. Laut offiziellen Zahlen liegt der Frachtumschlag derzeit 30 Prozent unter dem des Vorjahres. Auch hier soll sich etwas ändern, sagt Franke. "Wir sind dran, dass wir für das kommende Jahr auch im Gespräch mit neuen Airlines versuchen, wieder steigende Cargo-Zahlen zu erreichen."
Hahn-Geschäftsführer optimistisch
Das Cargo-Geschäft ankurbeln und entsprechendes Fachpersonal finden: Darin sieht der Hahn-Geschäftsführer die größten Herausforderungen für das kommende Jahr. Das große Ziel lautet also: Den Hunsrück-Airport auf Kurs bringen.
"Wäre der Flughafen nicht wirtschaftlich zu betreiben, hätten wir ihn nicht gekauft. Es ist sicherlich am Anfang sehr schwierig." Er sei sehr zuversichtlich, so der Geschäftsführer, "auch wenn das eine Herausforderung ist und kein Selbstläufer".