In den Unterlagen der beauftragten Düsseldorfer Gesellschaft Falkensteg zur Investorensuche wird für 2019 ein negatives Jahresergebnis von knapp 7,8 Millionen und für 2020 in Höhe von 13,3 Millionen Euro ausgewiesen. Im Bundesanzeiger fehlen die Hahn-Bilanzen dieser beiden Geschäftsjahre noch.
Der ehemalige Militärflughafen hatte kürzlich Insolvenz angemeldet. Er gehört zu 82,5 Prozent dem ebenfalls angeschlagenen chinesischen Großkonzern HNA, der gerade umstrukturiert wird, und zu 17,5 Prozent dem Land Hessen. Der vorläufige Insolvenzverwalter am Airport Hahn, Jan Markus Plathner, äußerte sich vor Kurzem vorsichtig optimistisch, dass der Geschäftsbetrieb zunächst auch im Januar 2022 fortgeführt werden könne.
Nach dem Start der internationalen Ausschreibung hätten binnen weniger Tage potentielle Investoren ihr Interesse bekundet. Um wie viele Interessenten es sich handelt, wurde nicht mitgeteilt.
Bund der Steuerzahler fordert Ende der Betriebsbeihilfen
Der Bund der Steuerzahler sieht die negativen Jahresergebnisse als Weckruf: Er fordert das Land Rheinland-Pfalz auf, die Zahlung von Betriebsbeihilfen an den Flughafen zu beenden. Demnach habe das Land allein 2018 10 Millionen Euro an den Hahn gezahlt. Die Forderung: "Wenn der Flughafen Hahn zukünftig eine Chance haben soll, dann nur in privater Hand ohne Dauer-Alimentierung vom Steuerzahler."
Nach EuGH-Urteil RLP muss Geld vom Flughafen Hahn zurückfordern
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat einen Antrag des Landes Rheinland-Pfalz abgelehnt, mit dem eine frühere Entscheidung des Gerichts ausgesetzt werden sollte. Dadurch muss das Land jetzt bereits gezahlte finanzielle Unterstützung von der Flughafengesellschaft zurückfordern.
Vergangene Woche hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) einen Antrag des Landes Rheinland-Pfalz abgelehnt, mit dem eine frühere Entscheidung des Gerichts ausgesetzt werden sollte. Dadurch muss das Land jetzt bereits gezahlte finanzielle Unterstützung von der Flughafengesellschaft zurückfordern.