Der Leiwener Winzer Nik Weis strahlt über das ganze Gesicht. Er hat gepokert und das Spiel gewonnen. Seine Wette ging auf: Im Herbst hat er Trauben hängen lassen, um sie bei tiefen Minustemperaturen lesen zu können und daraus Eiswein zu produzieren. Darauf musste er allerdings mehrere Monate warten.

"Es war überraschend. Wir haben schon gar nicht mehr damit gerechnet", sagt der Moselwinzer. "Man hofft, wenn man Trauben hängen lässt, nach der Hauptlese, dass es möglichst schnell kalt wird." Das sei dann aber erst jetzt im Januar der Fall gewesen.
Trauben müssen gefroren gelesen werden
Für die Eisweinlese muss es über mehrere Stunden mindestens minus 7 Grad kalt sein. Die Trauben müssen im gefrorenen Zustand gelesen und gepresst werden.
Der Winzer hat auf einer Fläche von rund 1.500 Quadratmeter die Trauben hängen lassen. Das entspricht nur einem ganz kleinen Teil der Fläche, die er mit seinem Weingut bewirtschaftet. Weis hatte damit Erfolg und konnte Trauben für mehr als 100 Liter Eiswein ernten. Das reicht für etwa 300 Flaschen, sagt er. "Damit sind wir sehr zufrieden."
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15 Winzer haben Eiswein angemeldet
Nik Weis ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer einer von 15 Winzern, die in diesem Jahr Eisweinflächen im Weinanbaugebiet Mosel angemeldet haben. Eine SWR-Umfrage unter den Winzern ergab, dass nicht alle auch Trauben lesen konnten. Demnach gab es auch Trauben, die nicht mehr gesund genug gewesen sind, um sie für die Produktion von Eiswein zu verwenden.
"Gute Sachen haben ihren Preis."
Nik Weis ist umso glücklicher, dass es ihm gelungen ist. Er geht davon aus, dass er seinen Eiswein Anfang 2026 auf den Markt bringt. Dann wird er die Flasche für 120 Euro verkaufen, sagt er: "Gute Sachen haben ihren Preis."