Anfang Mai beginnt in der Eifel der Grünlandschnitt. Inzwischen sind die ersten Rehkitze geboren und auch junge Hasen hoppeln über Wiesen und Felder. Normalerweise ist es für diese Jungtiere als Überlebensstrategie richtig, wenn Gefahr droht, an Ort und Stelle zu bleiben. Viele Tiere fliehen daher auch nicht vor einem herannahenden Mähwerk. Das ist oft tödlich für sie.
Mit Drohnen können Jungtiere vor dem Mähen entdeckt werden
Im Eifelkreis sind schon seit einiger Zeit Drohnen testweise eingesetzt worden. Diese fliegen über die Grünlandfläche kurz vor dem Mähen. In den Drohnen ist eine Wärmebildkamera. Damit werden Tiere, die in den Flächen kauern, aufgespürt. Man sieht auf dem Display, auf dem die Aufnahmen der Drohne zu sehen sind, weiße Punkte. Ist das der Fall, lässt der Drohnenpilot die Drohne darüber schweben. Helfer gehen dann dorthin, um das Jungtier aus der Gefahrenzone zu bringen.
Zwei Drohnen sind nach Angaben des Kreisjagdverbandes im Eifelkreis derzeit im Einsatz. Das reiche nicht aus. Wichtig sei es, noch Weitere anzuschaffen. Um die 6.000 Euro koste ein solches Fluggerät. Eine Anschaffung, bei der es durchaus sinnvoll sei, dass sich mehrere Landwirte zusammentun.
Es gibt weitere Mittel und Maßnahmen, die Jungtiere zu warnen
Neben den Drohnen gibt es nach Angaben des Bauern-und Winzerverbandes noch viele andere Möglichkeiten, Jungtiere vor den Mähwerken zu schützen. Diese würden auch mit Erfolg schon lange eingesetzt, sagt Stefan Fiedler vom Kreisbauernverband Bitburg-Prüm.
So sei das Absuchen der Felder eine gute Methode. Da würden oft Freiwillige mitmachen - auch Kinder. Außerdem versuche man durch Geräusche die Tiere am Tag vor dem Mähen zu vertreiben. Auch für die großen Mähmaschinen gebe es verschiedene Aufsätze - zum Beispiel akustische Wildretter direkt am Mähwerk.
Außerdem würden sogenannte Flatterbänder oder Knistertüten aufgestellt. Diese Geräusche halten die Wildtiere davon ab, die Grünflächen als Rückzugsgebiete zu nutzen. Wichtig sei es bei all diesen Maßnahmen, dass zum Schutz der Wildtiere Landwirte und Jäger eng zusammenarbeiten.
Der Schutz der Wildtiere ist auch für die Nutztiere lebenswichtig
Wenn das geschnittene Gras eingefahren wird, wird es siliert und als Konserve für den Winter geschaffen. Wenn dann aber in der Silage ein Tierkadaver ist, sagt Stefan Fiedler, dann schleppt man sich das in den Stall. Dann kann es zu Vergiftungen bei den Nutztieren kommen.
Einen einhundertprozentigen Schutz werde es nie geben, sagt Stefan Fiedler, aber oberstes Ziel sei es, durch alle Maßnahmen möglichst viele Tiere zu retten.