In der Eifel soll eine Drohne zukünftig Rehkitze, vor dem Tod retten (Foto: picture alliance/dpa | Matthias Balk)

Bauern und Jäger arbeiten zusammen

Drohne soll Rehkitze in der Eifel vor dem Tod retten

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Claudia Krell

Immer wieder werden junge Wildtiere beim Mähen des Grünlandes verletzt. Bauern und Jäger wollen das in der Eifel gemeinsam verhindern.

Anfang Mai beginnt in der Eifel der Grünlandschnitt. Inzwischen sind die ersten Rehkitze geboren und auch junge Hasen hoppeln über Wiesen und Felder. Normalerweise ist es für diese Jungtiere als Überlebensstrategie richtig, wenn Gefahr droht, an Ort und Stelle zu bleiben. Viele Tiere fliehen daher auch nicht vor einem herannahenden Mähwerk. Das ist oft tödlich für sie.

Mit Drohnen können Jungtiere vor dem Mähen entdeckt werden

Im Eifelkreis sind schon seit einiger Zeit Drohnen testweise eingesetzt worden. Diese fliegen über die Grünlandfläche kurz vor dem Mähen. In den Drohnen ist eine Wärmebildkamera. Damit werden Tiere, die in den Flächen kauern, aufgespürt. Man sieht auf dem Display, auf dem die Aufnahmen der Drohne zu sehen sind, weiße Punkte. Ist das der Fall, lässt der Drohnenpilot die Drohne darüber schweben. Helfer gehen dann dorthin, um das Jungtier aus der Gefahrenzone zu bringen.

Mit einer Drohne wollen Bauern und Jäger verhindern, dass Wildtiere beim Mähen verletzt werden. (Foto: SWR)
Mit Drohnen soll verhindert werden, dass Jungtiere beim Mähen verletzt oder getötet werden.

Zwei Drohnen sind nach Angaben des Kreisjagdverbandes im Eifelkreis derzeit im Einsatz. Das reiche nicht aus. Wichtig sei es, noch Weitere anzuschaffen. Um die 6.000 Euro koste ein solches Fluggerät. Eine Anschaffung, bei der es durchaus sinnvoll sei, dass sich mehrere Landwirte zusammentun.

"Die Drohne ist ein gutes Hilfsmittel, aber einen einhundertprozentigen Schutz wird es nie geben."

Es gibt weitere Mittel und Maßnahmen, die Jungtiere zu warnen

Neben den Drohnen gibt es nach Angaben des Bauern-und Winzerverbandes noch viele andere Möglichkeiten, Jungtiere vor den Mähwerken zu schützen. Diese würden auch mit Erfolg schon lange eingesetzt, sagt Stefan Fiedler vom Kreisbauernverband Bitburg-Prüm.

Mit einer Drohne wollen Bauern und Jäger verhindern, dass Wildtiere beim Mähen verletzt werden. (Foto: SWR)
Gleich startet die Drohne.

So sei das Absuchen der Felder eine gute Methode. Da würden oft Freiwillige mitmachen - auch Kinder. Außerdem versuche man durch Geräusche die Tiere am Tag vor dem Mähen zu vertreiben. Auch für die großen Mähmaschinen gebe es verschiedene Aufsätze - zum Beispiel akustische Wildretter direkt am Mähwerk.

Außerdem würden sogenannte Flatterbänder oder Knistertüten aufgestellt. Diese Geräusche halten die Wildtiere davon ab, die Grünflächen als Rückzugsgebiete zu nutzen. Wichtig sei es bei all diesen Maßnahmen, dass zum Schutz der Wildtiere Landwirte und Jäger eng zusammenarbeiten.

Der Schutz der Wildtiere ist auch für die Nutztiere lebenswichtig

Wenn das geschnittene Gras eingefahren wird, wird es siliert und als Konserve für den Winter geschaffen. Wenn dann aber in der Silage ein Tierkadaver ist, sagt Stefan Fiedler, dann schleppt man sich das in den Stall. Dann kann es zu Vergiftungen bei den Nutztieren kommen.

Mit einer Drohne wollen Bauern und Jäger verhindern, dass Wildtiere beim Mähen verletzt werden. (Foto: SWR)
Sogenannte Flatterbänder werden aufgestellt, damit sollen die Jungtiere umgeleitet werden.

Einen einhundertprozentigen Schutz werde es nie geben, sagt Stefan Fiedler, aber oberstes Ziel sei es, durch alle Maßnahmen möglichst viele Tiere zu retten.

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Claudia Krell