19 Hunde im Hochwald beschlagnahmt (Symbolbild) (Foto: IMAGO, Imago)

Doggen und Dobermann im Tierheim Trier

19 Hunde im Hochwald beschlagnahmt

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Die Behörden haben aus einem Haus im Hochwald 18 Doggen und einen Dobermann beschlagnahmt. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg teilte mit, die Hunde seien vernachlässigt worden.

Vorausgegangen sei eine Festnahme von zwei Menschen im Raum Hermeskeil. Die Polizei Trier bestätigte, dass die beiden die Hunde gehalten hätten. Zu den Umständen der Festnahme machte die Polizei keine Angabe.

Wie das Veterinäramt im Kreis Trier-Saarburg mitteilte, wurden die Hunde im Haus in mehreren Räumen und in eingezäunten Ausläufen auf dem Grundstück ums Haus gehalten.

Amt: Kontrollen sind kaum möglich gewesen

Demnach haben die Halter schon mehrere Hunde beim Einzug Ende 2018 in das Haus im Hunsrück mitgebracht. Dem Veterinäramt waren immer nur sieben Hunde gezeigt worden. Unangekündigte Kontrollen seien kaum möglich gewesen.

Es habe keine Anhaltspunkte gegeben, die auf einen höheren Tierbestand hingedeutet hätten. Der Hundebestand sei vermutlich durch eigene Nachzucht größer geworden.

Deutsche Dogge (Canis lupus f. familiaris) (Foto: IMAGO, Imago)
Deutsche Dogge (Canis lupus f. familiaris)

Auch Pferde auf Grundstück gehalten

Das Veterinäramt sei anfangs aufgrund einer Beschwerde über eine Pferdehaltung im Außenbereich auf die Tierhaltung aufmerksam geworden. Die Halter hätten die Pferde aber kurze Zeit später freiwillig wieder abgegeben. Vergangene Woche habe die Polizei das Haus aufgrund anderer Ermittlungen aufgesucht und das Veterinäramt über die Zustände im Haus informiert.

Räume mit Urin und Kot verschmutzt

Die Räume im Haus, in denen die Hunde untergebracht waren, seien in einem erheblich verschmutzten Zustand gewesen. Demnach hatten die Hunde die Räume mit Urin und Kot verunreinigt.

Dies lasse darauf schließen, dass den Hunden zu wenig Auslauf im Freien gewährt wurde. Der Urin und Kot habe außerdem einen penetranten Fäkal- und Ammoniakgeruch verursacht. Das Veterinäramt geht davon aus, dass die Hunde mit ihrem stark ausgeprägten Geruchssinn erheblich gelitten haben.

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Zu wenig oder gar kein Auslauf

Außerdem hätten die Hunde sehr wahrscheinlich zu wenig oder gar keinen Auslauf außerhalb ihrer Haltungseinrichtung bekommen. Inwieweit das zu Verhaltensstörungen bei den Hunden geführt hat, werde sich erst in den nächsten Wochen im Tierheim zeigen.

Dort sind die Hunde seit etwa einer Woche untergebracht. Das Veterinäramt hat rechtliche Schritte eingeleitet. Das bedeutet, dass geprüft werde, ob die Hunde weiter vermittelt werden und ob den Haltern künftig verboten werde, Tiere zu halten. Außerdem werde die Staatsanwaltschaft prüfen, ob ein Straftatbestand vorliegen könnte.

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SWR