Endlich wieder ein Stück Normalität erleben, danach sehnen sich gerade viele Menschen. Im Nachbarland Luxemburg ist zumindest das Shoppen wieder möglich. Seit einer Woche sind die Mode- und Schmuckgeschäfte, Optiker und Frisöre dort wieder geöffnet. Nur die Gastronomie bleibt zu.
Auch einige Deutsche nutzten die Gelegenheit und sind am Wochenende zum Einkaufen über die Grenze gefahren. "Das tut gut, mal wieder unter Menschen zu sein, mal wieder so was wie Leben zu erleben", sagte eine deutsche Kundin dem SWR. Man passe dennoch auf, sagte ein anderer Kunde. Das Einkaufen in Luxemburg sei keine tollkühne Aktion. "Wir halten Abstand, tragen brav unsere Masken, aber atmen auch mal durch."

Großer Andrang deutscher Kunden ist ausgeblieben
Einen großen Andrang deutscher Kunden gab es jedoch nicht, auch nicht in der vergangenen Woche, so der Präsident des Luxemburger Einzelhandelsverbandes, Guill Kaempff. Er vermutet, es liege an der Schließung der Restaurants.
Ich glaube, wenn man einen Tagesausflug macht und man fährt von 100, 200 Kilometern aus dem Ruhrgebiet runter nach Luxemburg, dann muss man auch die Gewissheit haben, dass man über Mittag was zu essen kriegt.
Auch im Shopping-Center am Kirchberg spiegelte sich dieses Bild wider. Nur wenige Autos mit deutschem Kennzeichen parkten in der Tiefgarage. Viele Einzelhändler rechnen daher auch in den kommenden Wochen nicht mit mehr Kunden aus Deutschland. Herzlich willkommen seien die Nachbarn aber trotzdem, sagt Guill Kaempff.

Wir empfinden ja genau den gleichen Wunsch, dass wir wieder Normalität kriegen und darum kann ich das voll verstehen und bin da sehr stark im Einverständnis mit den Deutschen, die rüberkommen zu uns.
In Rheinland-Pfalz hingegen gilt derweil eine Corona-Landesverordnung, die die zuvor bereits geltenden Regelungen noch verschärft hat. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer appellierte, nicht nach Luxemburg zum Einkaufen zu fahren, sondern weiterhin den regionalen Einzelhandel, der viel Abhol- und Lieferdienst anbiete, zu unterstützen. Außerdem habe Luxemburg schon sehr lange viel höhere Zahlen als Rheinland-Pfalz. Dreyer sagte, man werde genau beobachten, ob das zu zusätzlichen Einträgen in unserer Region führe.