Den Angeklagten, einem Ehepaar aus Australien, werden die Einfuhr von Drogen und Beihilfe zu Drogengeschäften in mehr als tausend Fällen vorgeworfen.
Prozess wegen Erkrankung unterbrochen
Der Prozess begann ursprünglich bereits im Dezember. Wegen der Erkrankung eines Verfahrensbeteiligten musste er aber für längere Zeit unterbrochen werden. Er begann darum am Dienstag komplett neu mit der Verlesung der Anklage.
Cyberbunker an der Mosel brachte Ermittler auf ihre Spur DarkMarket: Australier schweigen vor Trierer Gericht
Ein australisches Ehepaar soll einen der größten illegalen Online-Marktplätze weltweit betrieben haben. Wegen Beihilfe zum Drogenhandel wird den beiden nun in Trier der Prozess gemacht.
Das Ehepaar wurde im Januar 2021 festgenommen, zunächst der damals 34-jährige Mann bei der Einreise aus Dänemark, wenige Wochen später seine damals 32 Jahre alte Frau.
Seit 2021 in Untersuchungshaft
Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Zusammen mit bislang nicht identifizierten Mittätern sollen sie den Handelsplatz namens DarkMarket betrieben haben.
Der Mann soll Administrator der Plattform gewesen sein, seine Frau soll für das Design und die Schlichtung von Streitfällen zwischen Verkäufern und Kunden zuständig gewesen sein.
Einer der größten illegalen Online-Marktplätze
Zum Zeitpunkt der Abschaltung im Januar 2021 gehörte DarkMarket mit rund 500.000 Nutzern und mehr als 2400 Verkäufern zu den weltweit größten illegalen Marktplätzen.
Bezahlt wurde mit verschiedenen Kryptowährungen. Deren Wert entsprach zum Zeitpunkt der Abschaltung von DarkMarket einer Summe von mehr als 140 Millionen Euro. Das Ehepaar soll für die Handelsvorgänge eine Provision genommen haben.
Ermittler kamen ihnen durch Cyberbunker auf die Spur
Auf die Spur der beiden Australier kamen die Ermittler damals durch den sogenannten Cyberbunker-Fall. Bei diesem Bunker handelte es sich um ein Rechenzentrum, das in einem früheren Nato-Bunker im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach betrieben wurde.
Dort wurde die Infrastruktur für kriminelle Aktivitäten zur Verfügung gestellt, auch DarkMarket soll vorübergehend einen der Server genutzt haben.