Besprechung am Dienstagvormittag im Büro von Peter Brommenschenkel in Trier. Der Geschäftsmann sitzt mit seinen Führungskräften zusammen und bespricht die aktuelle Lage - und die sieht nicht gut aus: Sein Hotel-Restaurant "Zur Glocke" in der Trierer Innenstadt bleibt wohl bis zum 20. Dezember zu.
"Unser Haus ist normalerweise von Mitte November bis Ende Dezember restlos ausgebucht, sowohl im Hotel als auch mit den Sitzplätzen in der Gastronomie."
"Im November und Dezember kommen normalerweise erhebliche Umsätze zustande, die jetzt komplett ausfallen und eben null sind", so Brommenschenkel im SWR.
Hilfe vom Staat kommt nicht an
Was den Geschäftsmann besonders ärgert: Von den von der Bundesregierung versprochenen finanziellen Hilfen ist bislang bei ihm nichts angekommen. Sowohl seine Hausbank als auch der Steuerberater hätten noch keine zuverlässige Information, wie die Hilfe beantragt werden könne. "Da wird erst gesagt: Da kommt was und jetzt kommt gar nichts. Das hätte man schon in der ersten Woche klären müssen, wie da der Weg ist."
"Man lässt uns von der Politik im Regen stehen."
Auch der Geschäftsführer des Bekleidungsgeschäfts "Zur Blauen Hand" in Trier, Michael Müller, leidet unter den geltenden Corona-Maßnahmen - obwohl sein Geschäft nicht schließen muss. Es sei einfach weniger los in der Stadt.
"Dieser Light-Lockdown ist für uns fast schlimmer als der tatsächliche Lockdown, den wir im Frühjahr hatten."
Durch das Fehlen der Gastronomie gebe es keine Frequenz mehr in den Straßen, die Innenstadt sei wie leergefegt. "Wir sind jetzt im November bei etwa der Hälfte des Umsatzes vom vergangenen Jahr", so Müller.
Insolvenzen drohen
Geschäftsmann Müller hält die Beschlüsse von Bund und Ländern angesichts der hohen Corona-Infektionsrate dennoch für notwendig. Er werde diese Zeit irgendwie überstehen, doch für viele seiner Kollegen könnte es das Ende bedeuten: "Es wird inzwischen sehr, sehr schwierig. Wir müssen damit rechnen, dass wir auch Insolvenzen haben, die dann nicht mehr rückgängig zu machen sind."