Nach Auszählung aller 302 Wahlbezirke liegt die SPD mit Direktkandidatin Verena Hubertz bei 33 Prozent der Erststimmen. Andreas Steier von der CDU erhielt 27,7 Prozent der Stimmen, mehr als zehn Prozentpunkte weniger als bei der letzten Bundestagswahl.
SPD-Kanditatin Verena Hubertz gewinnt im ersten Anlauf
Verena Hubertz kommt aus Konz. Die 33-Jährige gründete 2013 mit einer Studienkollegin das Startup "Kitchen-Stories". Eine App, die auch unerfahrene Menschen für das Kochen begeistern sollte. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben inzwischen 20 Millionen Nutzer und mehr als 50 Mitarbeiter.
"Ich habe mir natürlich erhofft, dass wir das Direktmandat gewinnen, aber dass es jetzt so deutlich ist und mir so viele Wählerinnen und Wähler ihr Vertrauen schenken, damit habe ich nicht gerechnet", sagte Hubertz dem SWR. "Wir sind in so vielen Themen in Deutschland einfach hinterher, es gibt einfach so viel zu tun und ich freue mich, mit einem anderen Ansatz, mit meinem Start-Up-Spirit mit anpacken zu können."
Andreas Steier nicht mehr im Bundestag
Andreas Steier aus Pellingen (Landkreis Trier-Saarburg) gewann bei der Bundestagswahl 2017 gegen die damalige Bundesfamilienministerin Katarina Barley von der SPD. Der studierte Maschinenbauer war in der zurückliegenden Legislaturperiode Mitglied im Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Wissenschaft. Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind die Schwerpunkte seiner politischen Arbeit.
Bei dieser Wahl konnte er sein Direktmandat nicht verteidigen - und auch nicht über die Landesliste einziehen. Andreas Steier stand auf Listenplatz 11 der CDU-Landesliste. Der CDU-Politiker aus Pellingen kritisierte im SWR-Interview den Parteivorsitzenden Armin Laschet, nach dem schlechten Wahlergebnis trotzdem regieren zu wollen. Er sehe gravierende Fehler des Spitzenkandidaten im Wahlkampf, die sich im Ergebnis gestern niederschlagen hätten. Das müsse erst einmal analysiert werden, so Steier weiter. Er bezweifle, dass man aus dem Abschneiden der CDU bei der Bundestagswahl einen Regierungsauftrag herauslesen könne, kritisierte der CDU-Mann.

Katrin Werner ebenfalls nicht mehr im Bundestag
Die Linke hatte erneut Katrin Werner als Direktkandidatin aufgestellt. Die gebürtige Berlinerin saß seit 2009 für den Wahlkreis Trier im Bundestag. Werner war eine der beiden rheinland-pfälzischen Spitzenkandidaten der Linken und stand auf Listenplatz 2.
Corinna Rüffer schafft es wieder in den Bundestag
Für die Grünen stand Corinna Rüffer auf Listenplatz 3 ihrer Partei. Sie ist wieder über die Landesliste ins Parlament gekommen. Rüffer war in der vergangenen Legislaturperiode Sprecherin für Behindertenpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion.