Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat sich bei "Karin Weißenfels" für die Offenlegung ihres Pseudonyms entschuldigt. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Pseudonym offengelegt

Name eines Missbrauchsopfers genannt: Trierer Bischof entschuldigt sich

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Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat den richtigen Namen eines Missbrauchsopfers genannt. Jetzt entschuldigt sich Ackermann dafür.

Bischof Ackermann hat sich bei der unter dem Pseudonym "Karin Weißenfels" bekannten Betroffenen sexueller Übergriffe für die Offenlegung ihres Pseudonyms entschuldigt. Das Bistum Trier teilte mit, der Bischof habe sich an Frau Weißenfels gewandt und sie um Entschuldigung gebeten. Nähere Angaben machte das Bistum nicht.

Bischof Ackermann unterschreibt Unterlassungserklärung

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Bischof den bürgerlichen Namen der als "Karin Weißenfels" bekannten Frau vor rund 40 Mitarbeitenden des Bistums genannt haben soll.

Die damals junge Frau soll in den 1980er-Jahren von einem Priester, ihrem früheren Vorgesetzten, sexuell missbraucht worden sein und habe von ihm ein Kind erwartet. Er und ein weiterer Geistlicher sollen sie daraufhin überzeugt haben, abzutreiben.

Es ist ein Vorfall, unter dem "Weißenfels" laut ihrem Anwalt Oliver Stegman bis heute leidet. Noch verschärft habe ihr seelisches Trauma nun ausgerechnet der Trierer Bischof und Missbrauchsbeauftragte der katholischen Kirche Stephan Ackermann.

Kritik von Missbrauchsopfern

Der Bischof hat nach Angaben des Anwalts eine Unterlassungserklärung unterzeichnet; er müsse eine Strafe zahlen, sollte er den bürgerlichen Namen erneut nennen. Betroffeneninitiativen hatten den Bischof für die Aufhebung des Pseudonyms stark kritisiert.

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