Genau 1.071.500 Euro wurden an 40 Opfer sexuellen Missbrauchs ausgezahlt. Sie hatten einen entsprechenden Antrag gestellt. Zusätzlich wurden laut Bericht Therapiekosten in Höhe von rund 39.000 Euro erstattet.
Urteil ist rechtskräftig Bistum Trier: Weiter keine Akteneinsicht für Missbrauchsopfer
Eine Frau geht nicht weiter gegen das Bistum Trier vor. Sie hatte eine vollständige Einsicht ihrer Personalakte gefordert. Ihre Klage wurde abgewiesen. Sie geht nicht in Berufung.
2024 weitere Beschuldigungen gegen Geistliche eingegangen
Im Jahr 2024 wurden weitere Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Priester erhoben. Demnach wurden drei noch lebende Pfarrer und ein Laie des Missbrauchs beschuldigt - einer der Pfarrer ist laut des Berichts noch im aktiven Dienst. Ein Anderer ist nach einer kirchenrechtlichen Voruntersuchung aus dem Klerikerstand entlassen worden. Zwei dieser Fälle ereigneten sich nach 2020. Bei Staatsanwaltschaften sind derzeit noch zwei Fälle anhängig.
Zusätzlich seien sieben Fälle sexualisierter Gewalt durch bereits verstorbene Geistliche gemeldet worden, so der Bericht.
Auch in kirchlichen Kindertagesstätten gab es Vorfälle. Demnach seien Kinder in drei Fällen über und unter der Kleidung berührt worden, in einem weiteren Fall im Intimbereich.
Aufarbeitung sexueller Missbrauch Kirchenrechtler: "Das ist das typische Vorgehen im Bistum Trier"
Eine Aufarbeitungskommission für sexuellen Missbrauch lässt einen Betroffenen im Regen stehen. Nach dem Fotofund verliert das Bistum Trier immer mehr Vertrauen.
Schutzkonzepte der Pfarreien müssen teilweise überarbeitet werden
In weiten Teilen des Bistums Trier haben die Pfarreien bereits Schutzkonzepte erarbeitet, die sexuellen Missbrauch zukünftig verhindern sollen. In Teilen der Eifel sowie entlang der Mosel wurden diese Konzepte geprüft und müssen nun nochmal überarbeitet werden.
In manchen Pfarreien wurden Kinder und Jugendliche nicht in die Risikoanalyse mit einbezogen.
Die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich. Zu Beginn habe es verschiedene Leitpunkte gegeben, die in dem Konzept erfüllt werden mussten. Bei manchen Pfarreien war das nicht der Fall, sagt die Präventionsbeauftragte des Bistums Trier Angela Dieterich. "In manchen Pfarreien wurden Kinder und Jugendliche nicht in die Risikoanalyse miteinbezogen oder die Beschwerdewege waren nicht klar."
Bistum Trier will Kinder und Jugendliche besser schützen
Um sexuelle Übergriffe und Missbrauch zukünftig zu vermeiden, hat das Bistum laut Bericht seit 2012 mehr als 35.000 Menschen geschult, darunter auch Ehrenamtliche. Dabei sei es unter anderem um die Enttabuisierung von Sexualität sowie das Wissen über die eigenen sexuellen Rechte gegangen. "Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen wissen, dass es sexualisierte Gewalt gibt - auch im nahen Umfeld.", so Dieterich.
Was 2022 unternommen wurde Bistum Trier legt erstmals Jahresbericht zum Thema Missbrauch vor
Erstmals hat das Bistum Trier einen Rechenschaftsbericht zum Thema Missbrauch vorgelegt. Es geht um das Jahr 2022. Was wurde unternommen, um Kinder vor Missbrauch zu schützen?
Um Jugendliche und Kinder zu stärken, hat die Fachstelle Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Trier eine eigene Website entwickelt. Auf dieser Website können sich Kinder und Jugendliche über ihre Rechte informieren. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Kontakte zu Hilfsangeboten.
Im Pastoralen Raum Wadern im Saarland werden die Themen Kinderrechte, Missbrauch und Prävention im Vorfeld zur Erstkommunion und der Firmung behandelt.
Bischof Ackermann: Missbrauch bleibt ein Thema
Das Thema Missbrauch in der katholischen Kirche wird auch in den kommenden Jahren ein Thema sein. Da ist sich auch Bischof Ackermann sicher.
Es ist nicht so, als wäre dieses Thema jetzt abgeschlossen. Es wird weiterhin Bedarf geben.
Auch in Zukunft werde es Meldungen geben, so Ackermann. Doch die Aufgabe sei es, Fälle so weit wie möglich zu unterbinden. Außerdem bleibe die Herausforderung, dass Betroffene schnell und unkompliziert Hilfe bekommen. "Es ist nicht so, als wäre dieses Thema jetzt abgeschlossen. Es wird weiterhin Bedarf geben", resümiert der Trierer Bischof.