Lesefestival Trier (Foto: SWR)

Nach zweijähriger Corona Pause

Stadtlese-Festival zurück in Trier

STAND

Mehr als 3.000 Bücher und viele Programmpunkte erwarten die Besucher des Stadtlese-Festivals in Trier. Nach zweijähriger Corona-Pause findet das Festival wieder auf dem Domfreihof statt.

Lesefestival Trier (Foto: SWR)
Angelika Kulbrok: Ist gerade zu Besuch bei den Eltern und vertreibt sich das Warten mit einem der vielen Bücher.
Birgit Kulbrok: War mit der Familie frühstücken und entspannt jetzt mit einem Buch. War schon mehrmals auf dem Lesefestival.
Leon Altstädt: Ist Erzieher in der Ausbildung und besucht mit seiner Klasse das Festival, um etwas über Kinderbücher zu lernen.
Christa Wirtz: Besucht das Lesefestival zum ersten mal. Sie geht aber regelmäßig zu öffentlichen Bücherschränken und mag daher das Konzept.
Anton Himpler: Wohnt schon lange in Trier und würde jedem empfehlen mal das Handy in der Tasche zu lassen und sich beim Stadtlesen ein Buch zu schnappen.
Leonie Schmittberger und Mathis Grimm: Leonie ist zum ersten mal dabei, findet die Idee aber mega cool und freut sich über viele Bücher und gemütliche Sitzgelegenheiten zum lesen.

Bunte Sitzsäcke, volle Bücherschränke und jede Menge lesebegeisterte Besucher. Das findet man aktuell auf dem Domfreihof Trier. Unter den Büchern sind Krimis, Romane und Sachbücher - die meisten Neuerscheinungen, aber auch viele Klassiker sind dabei. Das Stadtlesen findet vom 7. bis 10 Juli statt. Gelesen werden kann von 9:30 Uhr bis Sonnenuntergang, der Eintritt ist frei. 

Über 3.000 ausgestellte Bücher

Im Open-Air Lesewohnzimmer können sich Besucher an den über 3.000 ausgestellten Büchern bedienen und in den gemütlichen Sitzgelegenheiten nach Herz und Laune lesen.

Workshops und Vortäge im Rahmen des Stadtlesens

Begleitet wird die Veranstaltung mit verschiedenen Lesungen, Workshops und vielen weiteren Angeboten. So liest beispielsweise freitags ab 18:30 Uhr Frank Meyer aus seinem Buch „Vom Ende der Bundeskegelbahn“. Der Samstag wird um 12:30 von Autorin Ina Trouet eröffnet, die für die kleinen Besucher aus ihrem Buch „Der Junge der zum Räuber wurde“ liest.

"Die Idee des Stadtlesens ist es, die Kulturtechnik des Lesens wieder nach vorne zu bringen."

Am gleichen Tag können Kinder und Jugendliche gemeinsam mit dem Mitbegründer der deutschen Poetry-Slam Szene Bas Böttcher, einen Poetry-Workshop besuchen. Gelesen werden kann von 9:30 Uhr bis Sonnenuntergang, der Eintritt ist frei. 

Diskussion über vier Bücher SWR Bestenliste Juli/August

Aus der Bestenliste-Jury diskutieren die Literaturkritiker*innen Jutta Person, Daniela Strigl und Denis Scheck über Bücher von Stefan Hertmans, Marie Gamillscheg, Fiston Mwanza Mujila und Ursula Krechel.
Schon beim ersten Buch des Abends mit den vier ausgewählten Büchern der SWR Bestenliste für den Juli und August wurden unterschiedliche Perspektiven auf Literatur deutlich: Stefan Hertmans Roman „Der Aufgang“ handelt von dem flämischen Kollaborateur und SS-Mann Wilhelm Verhulst, der seine Landsleute an die Deutschen verriet. Während sich die Runde in der ausverkauften Kakadu-Bar, die zum Staatstheater in Mainz gehört, darin einig war, dass der Autor ein eher unbekanntes Kapitel in der belgischen Geschichte lehrreich beschreibt, kritisierte Bestenliste-Jurorin Daniela Strigl doch die literarische Umsetzung des Werks. Auch Jutta Person bemängelte die klischierten Darstellungen insbesondere der Mutterfigur, während Denis Scheck die schillernde Hauptfigur hervorhob und darauf verwies, dass der radikale Schwärmer Verhulst nicht nur ein schlimmer Ehemann und wilder Fremdgänger war, sondern ausgerechnet neben seiner früh verstorbenen jüdischen Geliebten beerdigt werden wollte. Uneins war sich das Jury-Trio auch in der Bewertung von Marie Gamillschegs Roman „Aufruhr der Meerestiere“: Scheck wollte mehr über die Meerwalnuss hören, das Forschungsobjekt der Protagonistin. Die eingebaute Vater-Tochter-Geschichte nannte er hingegen „langweilig“, während Strigl bemerkte, sie habe mehr über diese Rippenquallenart erfahren, als sie jemals zu hoffen wagte. Ein großes Jurylob erhielt Schriftsteller Fiston Mwanza Mujila für seinen zweiten Roman „Tanz der Teufel“, einem rasanten Portrait der Diamantenschürfer und Straßenkinder im Grenzgebiet von Angola und Zaire – nur Moderator Carsten Otte meinte, der Text wirke an manchen Stellen, als habe der Autor den Überblick über sein erzählerisches Material verloren. Einhellige Begeisterung gab es zum Schluss für Ursula Krechels Essayband „Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen.“, weil die Autorin, wie Jutta Person ausführte, die unterschiedlichsten Themen, nämlich von Casanova bis zur Apfelzucht, nicht nur auf kluge, sondern auch gewitzte Weise behandele. „Das ist die ideale Strandlektüre!“, erklärte Denis Scheck, wobei Strigl konterte, das käme auf den Urlaubsort an und man müsse das umfangreiche Werk auch nicht in einem Rutsch lesen.

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Der Streit um die E-Book-Ausleihe geht weiter. 185 Autor*innen, Verlage und Buchhandlungen schlossen sich unter der Initiative „Fair lesen" zusammen und appellieren in einem offenen Brief erneut an die Politik. Sie möchten die von Bibliotheken geforderte „Zwangslizensierung“ neuer E-Books verhindern.

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