Nach Angriff auf Polizei in Trier-West: Polizeiwagen zeigen mehr Präsenz im Stadtteil. (Foto: SWR)

Aufarbeitung der Vorfälle von Weiberfastnacht

Disko-Randale: Polizei zieht positive Bilanz ihrer verstärkten Arbeit in Trier-West

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Frank Scheuer
Frank Scheuer am Mikrofon (Foto: SWR)

Vor drei Monaten hatte die Randale vor einer Diskothek in Trier-West für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. Seitdem hat die Polizei viele Gespräche mit den Menschen vor Ort geführt.

Eines ist für Polizeidirektor Christian Hamm, den Leiter der Polizeiinspektion Trier, besonders wichtig: Es gibt keinen Generalverdacht gegen die Menschen in Trier-West und deshalb ging es nach den Vorfällen an Weiberfastnacht auch nie darum, dort mit geballter Polizeipräsenz in Form von mehr Streifenwagen und Beamten aufzutreten, sagt Hamm im Gespräch mit dem SWR.

Polizeidirektor Christian Hamm zieht positive Bilanz der verstärkten Arbeit in Trier-West (Foto: SWR)
Die Polizei will für die Menschen in Trier-West ansprechbar sein, sagt Polizeidirektor Christian Hamm.

Polizei als Ansprechpartner in Trier-West

Im Gegenteil, man habe den Dialog gesucht: Es seien in den vergangenen Wochen viele Gespräche geführt worden, mit den Bürgern, mit dem Ortsvorsteher, dem Quartiersmanagement und Caritasmitarbeitern. Die Polizei sei in die Schulen und Kitas gegangen, um den Dialog zu suchen und sich als Ansprechpartner vorzustellen.

"Die Polizei will für die Menschen in Trier-West ansprechbar sein".

Polizei-Bezirksbeamte als Vermittler

Auf der Straße seien zwei so genannte Bezirksbeamte unterwegs gewesen. Ein Glücksfall insofern, als dass einer der beiden demnächst in den Ruhestand geht und seine Nachfolgerin eingearbeitet hat. So waren in der schwierigen Zeit nach den Vorfällen gleich zwei Beamte, eine Polizistin und ein Polizist als Ansprechpartner und Vermittler in Konflikten in Trier West im Einsatz, sagt Hamm. "Die Polizei will für die Menschen in Trier-West ansprechbar sein". Die neue Bezirksbeamtin soll übrigens demnächst auch bei der Sitzung des Ortsbeirates vorgestellt werden. Das habe es so auch noch nicht gegeben.

"Wir sind wieder zur Normalität zurückgekehrt".

Das verstärkte Engagement der Polizei werde im Stadtteil gut aufgenommen, sagt Polizeidirektor Hamm, der auch selbst mehrfach vor Ort war. Viele Menschen, die dort leben, hätten nach den Vorfällen an Weiberfastnacht Angst vor Stigmatisierung gehabt. Durch die Gespräche seien auch Vorwürfe an die Adresse der Polizei versachlicht worden und es sei die Emotionalität aus der Diskussion genommen worden. "Wir sind wieder zur Normalität zurückgekehrt", so Hamm.

Nachhaltigkeit ist der Schlüssel

Es sei jetzt wichtig, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, etwa mit der neuen Bezirksbeamtin im Stadtteil. Man wolle auf das Erreichte aus den vergangenen drei Monaten aufbauen, sagt Christian Hamm. "Reden statt eines Signals der Stärke". Die Kontakte in Trier-West sollen weiter gefestigt werden, das sei für ihn Nachhaltigkeit.

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Disko-Randale nicht mehr im Mittelpunkt

Auch der Ortsvorsteher von Trier-West, Marc Borkam (SPD), spricht von einem offenen und sachorientierten Dialog mit der Polizei.

Ortsvorsteher Trier-West-Pallien Marc Borkam. (Foto: SWR)
Der Ortsvorsteher von Trier-West Marc Borkam (SPD) spricht von einem offenen und sachorientierten Dialog mit der Polizei.

"Gespräche waren ein Miteinander auf der Basis gemeinsamer Einschätzungen".

Das hätten ihm auch Bürger bestätigt, die die Ansprechbarkeit der Polizei als positiv bewerten. Es sei jetzt wichtig, mit den Bürgerinnen und Bürgern im Gespräch zu bleiben und sich nicht weiter an dem Vorfall aus einer Nacht abzuarbeiten, sagt Borkam. Die Stimmen zur Randale-Nacht hätten sich inzwischen beruhigt. "Die Gespräche waren ein Miteinander auf der Basis gemeinsamer Einschätzungen", fasst der Ortsvorsteher die vielen Treffen der vergangenen Wochen zusammen. Jetzt müsse der Blick nach vorne gehen.

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