Michael Hoeck, Sprecher des Vorstandes der Vereinigten Volksbank und Raiffeisenbank eG Wittlich ist fassungslos, als er vor der zerstörten Filiale seine Bank in Bausendorf steht. Die Außenwand wurde nach außen gedrückt, überall liegen Scherben der Fenster, die durch die Druckwelle der Explosion auseinandergeflogen sind.
Täter konnten offenbar mit Beute flüchten
Hoeck vermutet, dass die Täter gegen zwei Uhr nachts sich Zutritt zur Bank verschafft haben. Der Geldautomat sei aufgehebelt und mit Sprengstoff versehen worden. Dann muss alles ganz schnell gegangen sein, mutmaßt der Banker.
Nach der Explosion hätten die Täter einen Teil des Geldes entnommen und seien geflüchtet. Als die Polizei eingetroffen sei, seien die Täter schon weg gewesen. Hoeck geht derzeit davon aus, dass es ein vierstelliger Betrag war, der gestohlen wurde, abschließend sei das aber noch nicht geklärt.
Bank-Sprecher: Sprengung war nächste Eskalationsstufe
Zum Glück ist niemand verletzt worden, sagt Michael Hoeck erleichtert. Über der Bankfiliale leben Mieter, sie seien nun vorerst bei Nachbarn untergekommen. "Die nächste Eskalationsstufe nach der Gassprengung ist, die Festsprengstoffsprengung, die wir hier gesehen haben, mit hohem Risiko für Täter und Anwohner."
Filiale komplett zerstört
Im Innenbereich der Filiale laufen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bankfiliale herum. Auch sie können kaum glauben, was hier passiert ist. Über ihnen hängen Teile der Decken herunter, Wände hängen halb schräg im Raum, der Boden ist übersäht mit Glassplittern.
Hoeck ist nach eigenen Angaben nun 13 Jahre bei der Vereinigten Volksbank und Raiffeisenbank eG. Zwar habe er bereits erlebt, dass in einer Filiale in Landscheid ein Automat gesprengt worden sei, doch die Tat in Bausendorf habe eine neue Dimension.
"Wir haben hier vor vier Jahren erst umgebaut. Die Filiale ist eine unserer Schmuckstücke."
Wie hoch die Schäden am Gebäude sind, kann Michael Hoeck am Vormittag noch nicht sagen. Der Statiker müsse sich die Sache noch anschauen.
Täter flüchteten Richtung Belgien
Wie die Polizei mitteilte, flüchteten die Täter mit einem hochmotorisierten Auto über die Autobahnen A1 und A60 nach Belgien. Bei dem Fahrzeug könnte es sich um einen dunklen Audi handeln.
Versuchte Sprengung in Daun
Die belgischen Behörden seien in die Fahndung mit eingebunden. Erst Anfang dieser Woche hatten Unbekannte in Daun versucht, einen frei stehenden Geldautomaten auf einem Supermarktparkplatz zu sprengen.
