Haus der Architektur Trier noch im Rohbau

Dekan über Bauprojekt: "Es ist unerträglich, wie lange sich das hinzieht"

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Maximilian Storr
Maximilian Storr

Die Hochschule Trier will in ein Gebäude am Trierer Irminenfreihof einziehen. Dafür sind vor fünf Jahren 13 Millionen Euro bewilligt worden. Richtig voran geht es trotzdem nicht.

Matthias Sieveke ist Leiter des Fachbereichs Gestaltung an der Hochschule Trier. Der Dekan erinnert sich noch gut an das Telefonat mit dem damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) vor etwa 15 Jahren. Er erzählt dem Politiker von seiner Idee, den Fachbereich Architektur der Hochschule Trier in die Innenstadt zu verlegen.

Eigentlich sollten die Studierenden in diesem Jahr ins Haus der Architektur am Trierer Irminenfreihof einziehen. Doch bisher geht es schleppend voran, sagt Dekan Matthias Sieveke. Der zuständige Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) geht davon aus, dass der Bau Ende 2026 bezugsfertig sein wird.
Eigentlich sollten die Studierenden in diesem Jahr ins Haus der Architektur am Trierer Irminenfreihof einziehen. Doch bisher geht es schleppend voran, sagt Dekan Matthias Sieveke. Der zuständige Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) geht davon aus, dass der Bau Ende 2026 bezugsfertig sein wird.

Haus der Architektur sollte in diesem Jahr fertig werden

Das "Haus der Architektur" soll in das Gebäude der ehemaligen Staatsanwaltschaft einziehen. "Kurt Beck fand die Idee gut", sagt Sieveke. Also hätte die Hochschule Trier, gemeinsam mit seinen Studierenden, angefangen zu planen. Im Jahr 2020 sind für das Bauprojekt dann etwa 13 Millionen Euro bewilligt worden. Das Gebäude, so erzählt es Sieveke, sollte in diesem Jahr fertig werden.

Neues Hochschulgebäude noch im Rohbau

Doch wer sich den Baufortschritt am Irminenfreihof mit eigenen Augen ansieht, sieht einen Rohbau. Dass hier in den kommenden Monaten Studierende der Architektur in modernen Seminarräumen arbeiten und lernen, ist ausgeschlossen. Sieveke, mittlerweile Dekan für den Fachbereich Gestaltung an der Hochschule, ist sauer: "Es ist einfach unerträglich, wie lange sich das hinzieht."

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Nicht nur die Hochschule in Trier leidet darunter, dass Bauprojekte offenbar nicht vorangehen. Der rheinland-pfälzische Rechnungshof hat die Landesregierung in seinem aktuellsten Bericht für den Sanierungsstau an der Universität in Trier kritisiert.

Mehr als 300 Millionen Euro müssten dort nach Berechnungen der Finanzexperten ausgegeben werden, um die Universität zu modernisieren. Die Uni Tier schreibt dazu auf SWR-Anfrage: "Wir begrüßen den Bericht des Landesrechnungshofes, der die Situation grundlegend aufgearbeitet hat."

Jährlich werde deutlich weniger Geld in die Gebäude investiert, als es eigentlich notwendig sei. Die Uni Trier spricht von einem "niedrigen siebenstelligen Betrag". Laut Landesrechnungshof sind das jährlich mehr als 16 Millionen Euro zu wenig.

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Hochschule betätigt Verzögerungen

Im Fall der Trierer Hochschule liegen die benötigten Gelder dagegen bereit. Voran geht es laut der Trierer Hochschule trotzdem nicht. Warum eigentlich? Sieveke sagt, dass er keine Ahnung habe. "Wir erhalten vom Land keine Informationen."

Der zuständige Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) schreibt auf SWR-Anfrage: "Im Fall der Sanierungsmaßnahmen der Hochschule Trier haben unvorhergesehene bauliche Gegebenheiten im ehemaligen Gebäude der Staatsanwaltschaft zu Verzögerungen geführt." Der LBB berichtet unter anderem von Schadstoffen, die entdeckt worden seien. Der studierte Architekt Sieveke ist der Auffassung, dass die Mängel schon bei den Voruntersuchungen hätten festgestellt werden müssen.

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Bau soll bis Ende 2026 bezugsfertig sein

Auf den Vorwurf von Sieveke, dass die Hochschule nicht über den Grund für die Verzögerungen informiert werde, heißt es: "Die Kommunikation des Projektstandes und Entwicklung erfolgte und erfolgt quartalsweise in regelmäßigen umfassenden Baugesprächen mit der Hochschulleitung."

Sieveke sieht das anders. "Wir pflegen einen direkten, transparenten Draht zur Hochschulleitung. Weder die Hochschulleitung noch wir sind über die relevanten Punkte informiert worden." Fragen hinsichtlich des Baufortschrittes seien zum Beispiel nicht beantwortet worden.

Ziel des Landes ist es nach eigenen Angaben, dass das neue Haus der Architektur Ende 2026 an die Hochschule übergeben werden kann. Matthias Sieveke sagt dazu: "Nein, das glaube ich nicht."

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