Trockenheit: frühe Weizenernte (Foto: SWR, Lara Bousch)

Landwirtschaft und Klimawandel

Trockenheit: Ungewöhnlich frühe Weizenernte in der Südeifel

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Lara Bousch
Lara Bousch ist Reporterin im SWR Studio Trier (Foto: SWR)

Seit dem Frühjahr hat es in der Region Trier kaum geregnet. Dazu soll es weiterhin sehr heiß bleiben. Die Getreidebauern müssen daher schnell reagieren.

Landwirt Frank Adam aus Ralingen (Kreis Trier-Saarburg) kann an einer Hand abzählen, wie oft er in 46 Jahren Karriere seinen Weizen so früh im Jahr geerntet hat wie dieses Jahr. Die Trockenheit, die seit dem Frühling herrscht, hat die Reife der Körner beschleunigt.

"Ende Juli, Anfang August wird normalerweise gedroschen. Wir haben jetzt 14 Tage Vorsprung."

Regen kam zum richtigen Zeitpunkt

Frank Adam geht über die trockenen Böden seiner Weizenfelder. Es habe zwar sehr wenig geregnet, erzählt der Landwirt, doch die wenigen Tropfen seien zum richtigen Zeitpunkt im Frühjahr gefallen. Daher geht er von einer durchschnittlichen Ernte aus. Beim Raps könne es sogar eine gute Ernte werden, die Gerste müssen man noch abwarten.

Wie hoch die Qualität seines Weizens sein wird, also wie viel Protein die Körner enthalten, wird Bauer Adam erst sehen, wenn die Ernte eingefahren ist. Deutlich zu erkennen ist aber, dass die Halme ein gutes Stück kürzer gewachsen sind als üblich.

Landiwrt Frank Adam zeigt wie hoch der Weizen normalerweise wächst. Dieses Jahr fällt er etwas kleiner aus. Es wird trotzdem noch eine durchschnittliche Ernte. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Landwirt Frank Adam zeigt, wie hoch der Weizen normalerweise wächst. Das warme Frühjahr hat hat den Weizen zwar schneller reifen lassen, durch die Trockenheit ist er jedoch weniger hoch gewachsen.

Trockenheit besser als Sintflut oder Hitze

Auch wenn der Weizen dieses Jahr nicht so hoch gewachsen ist wie sonst, verglichen mit vergangenem Jahr ist Landwirt Frank Adam sehr zufrieden: „Trockene Jahre sind für Weizen wesentlich günstiger als feuchte.“ Letztes Jahr habe der andauernde Regen im Sommer zu hohen Ernteeinbußen geführt.  

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Wenn allerdings Trockenheit und extreme Hitze in einem Jahr zusammenkommen, fällt die Ernte kleiner aus, erklärt Adam.

Bei Temperaturen über 35 Grad würden die Pflanzen zu schnell reifen. "Solange es nachts noch abkühlt, können die Pflanzen sich erholen und tiefe Wurzeln bilden." Dann könnten sie auch mit Trockenheit umgehen. Dieses Jahr bereite ihm die aktuelle Hitze keine Probleme so kurz vor der Ernte. Denn der Weizen sei bereits ausgereift.

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Trockenheit schlecht für andere Sorten

Was nach der Weizenernte bleibt ist aber die Sorge, dass es für andere Pflanzen zu wenig regnet. Kollegen, die zum Beispiel Mais oder Zuckerrüben angepflanzt haben, hoffen jetzt auf Regen. Diese Kulturen können nämlich noch nicht geerntet werden, sondern brauchen bis zum Herbst noch Wasser zum Wachsen.

Landwirt Frank Adam betrachtet die reifen Weizenkörner in seiner Hand. Der Weizen ist früher als sonst erntereif. (Foto: SWR, Lara Bousch)
Mit einem Biss auf das Weizenkorn kontrolliert Bauer Adam, ob der Weizen fest genug ist. Dieser knackt zwischen den Zähnen und ist somit reif für die Ernte.

Und auch Bauer Adam aus Ralingen ist noch nicht auf der sicheren Seite. Denn der trocken-harte Boden verhindert wichtige Vorarbeiten.

"Wenn es bis Ende des Sommers kaum regnet, dann kriegen wir keine vernünftige Bodenbearbeitung gemacht und dann keimt die nächste Rapssaat nicht."

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